La dame de fer – die eiserne Dame – ist besser bekannt unter dem Namen ihres Erbauers Gustave Eiffel (als Erfinder gelten zwei Ingenieure aus Eiffels Büro). Eiffel hatte einen Wettbewerb zur Weltausstellung 1889 gewonnen und schaffte es den Turm rechtzeitig vor dem Beginn der Ausstellung fertigzustellen (in Zeiten eines Berliner Flughafens oder einer Hamburger Elbphilharmonie eine doch bemerkenswerte Leistung). Die Bauarbeiten dauerten gerade mal gut zwei Jahre, Eröffnungstag und damit der Geburtstag der eisernen Dame war der 31. März 1889. Der ursprüngliche Plan, den Turm nach 20 Jahren wieder abzubauen, wurde zum Glück verworfen. Bis zur Fertigstellung des Chrysler Building in New York im Jahr 1930 blieb der Eiffelturm das höchste Gebäude der Welt.
Bei meinem ersten Besuch war der Eiffelturm noch keine 100, sah aber noch immer richtig gut aus. Paris war das erste Ziel der ersten Interrail-Reise 1985. Mehrere Besuche folgten im Laufe der Jahre, der jüngste kurz vor dem 125. Geburtstag des Turms Anfang März 2014. Der Grund für die für eine Parisreise eher ungewöhnliche Reisezeit war allerdings nicht dem Geburtstagskind zu gratulieren, sondern – für regelmäßige Leser des Reiseblogs erahnenswert – ein Konzert.
Joe Bonamassa, ein amerikanischer Rock-Blues-Gitarrist, plante auf seiner kurzen Europatour einen Stopp in der französischen Hauptstadt, zwei Abende im Le Grand Rex, dem nach Eigenwerbung schönsten Kino Europas.
Ein Blick auf die Wettervorhersage ließ für die Reisezeit nichts Gutes erwarten. Oder zumindest den einen oder anderen Museumsbesuch.
So viele Museen mussten wir gar nicht besuchen – wie man an den nachfolgenden Bildern des Geburtstagskindes erahnen kann.
Uns blieb nur die Zeit für den Besuch eines Museums – dem phantastischen Muséum national d’histoire naturelle. Und da schien draußen die Sonne.
Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Wettervorhersage oftmals ein Wetterraten. Nichtdestotrotz kann die Vorhersage für Paris auch ganz anders aussehen, wie das nachfolgende Bild für die Tage nach unserer Abreise zeigt.
Das Geburtstagskind wurde nicht nur – wie die obigen Bilder es vermuten lassen – aus der Ferne begutachtet. Sondern natürlich auch besucht. Auf dem Weg zum Turm turteln zwei Raben direkt neben dem einzigen zu diesem Zeitpunkt blühenden Baum.
Ohne langes Anstehen – ich hatte die Eintrittskarten vorab gekauft – geht es zu den Aufzügen.
Zum ersten Mal in meiner fast 30-jährigen Beziehung mit der eisernen Dame erreiche ich die Spitze des Turms. Ich denke nicht nur für mich ein ganz besonderer Augenblick 🙂
Nach zwei Stunden geht die Party auf dem Turm zu Ende. Gut gelaunt geht es in Richtung Hotel.