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Die eiserne Dame wird 125

La dame de fer – die eiserne Dame – ist besser bekannt unter dem Namen ihres Erbauers Gustave Eiffel (als Erfinder gelten zwei Ingenieure aus Eiffels Büro). Eiffel hatte einen Wettbewerb zur Weltausstellung 1889 gewonnen und schaffte es den Turm rechtzeitig vor dem Beginn der Ausstellung fertigzustellen (in Zeiten eines Berliner Flughafens oder einer Hamburger Elbphilharmonie eine doch bemerkenswerte Leistung). Die Bauarbeiten dauerten gerade mal gut zwei Jahre, Eröffnungstag und damit der Geburtstag der eisernen Dame war der 31. März 1889. Der ursprüngliche Plan, den Turm nach 20 Jahren wieder abzubauen, wurde zum Glück verworfen. Bis zur Fertigstellung des Chrysler Building in New York im Jahr 1930 blieb der Eiffelturm das höchste Gebäude der Welt.

Bei meinem ersten Besuch war der Eiffelturm noch keine 100, sah aber noch immer richtig gut aus. Paris war das erste Ziel der ersten Interrail-Reise 1985. Mehrere Besuche folgten im Laufe der Jahre, der jüngste kurz vor dem 125. Geburtstag des Turms Anfang März 2014. Der Grund für die für eine Parisreise eher ungewöhnliche Reisezeit war allerdings nicht dem Geburtstagskind zu gratulieren, sondern – für regelmäßige Leser des Reiseblogs erahnenswert – ein Konzert.

Joe Bonamassa, ein amerikanischer Rock-Blues-Gitarrist, plante auf seiner kurzen Europatour einen Stopp in der französischen Hauptstadt, zwei Abende im Le Grand Rex, dem nach Eigenwerbung schönsten Kino Europas.

Le Grand Rex Paris: Joe Bonamassa

Le Grand Rex Paris: Joe Bonamassa

Le Grand Rex Paris: Joe Bonamassa und Band

Le Grand Rex Paris: Joe Bonamassa und Band

Ein Blick auf die Wettervorhersage ließ für die Reisezeit nichts Gutes erwarten. Oder zumindest den einen oder anderen Museumsbesuch.

Wettervorhersage Paris

So viele Museen mussten wir gar nicht besuchen – wie man an den nachfolgenden Bildern des Geburtstagskindes erahnen kann.

Paris 1. März 2014

Paris 1. März 2014

Paris 1. März 2014

Paris 1. März 2014

Paris 1. März 2014

Paris 1. März 2014

Paris 2. März 2014

Paris 2. März 2014

Paris 3. März 2014

Paris 3. März 2014

Paris 3. März 2014

Paris 3. März 2014

Paris 3. März 2014

Paris 3. März 2014

Paris 4. März 2014

Paris 4. März 2014

Uns blieb nur die Zeit für den Besuch eines Museums – dem phantastischen Muséum national d’histoire naturelle. Und da schien draußen die Sonne.

Muséum national d’histoire naturelle Paris

Muséum national d’histoire naturelle Paris

Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Wettervorhersage oftmals ein Wetterraten. Nichtdestotrotz kann die Vorhersage für Paris auch ganz anders aussehen, wie das nachfolgende Bild für die Tage nach unserer Abreise zeigt.

Wettervorhersage Paris

Das Geburtstagskind wurde nicht nur – wie die obigen Bilder es vermuten lassen – aus der Ferne begutachtet. Sondern natürlich auch besucht. Auf dem Weg zum Turm turteln zwei Raben direkt neben dem einzigen zu diesem Zeitpunkt blühenden Baum.

Marsfeld Paris: Zwei Raben mit Frühlingsgefühlen

Marsfeld Paris: Zwei Raben mit Frühlingsgefühlen

Ohne langes Anstehen – ich hatte die Eintrittskarten vorab gekauft – geht es zu den Aufzügen.

Eiffelturm Paris

Eiffelturm Paris

Zum ersten Mal in meiner fast 30-jährigen Beziehung mit der eisernen Dame erreiche ich die Spitze des Turms. Ich denke nicht nur für mich ein ganz besonderer Augenblick 🙂

Blick vom Eiffelturm - Sonnenuntergang

Blick vom Eiffelturm – Sonnenuntergang

Blick vom Eiffelturm - Paris

Blick vom Eiffelturm – Paris

Nach zwei Stunden geht die Party auf dem Turm zu Ende. Gut gelaunt geht es in Richtung Hotel.

Eiffelturm Paris

Eiffelturm Paris

Wembley 2013 – Football Is Coming Hoam

Ein Rückblick auf DEN sportlichen Höhepunkt des Jahres 2013. Und das ganze ohne viel Worte.

London, Wembley-Stadion, 25. Mai 2013
Champions League Finale
FC Bayern München – Borussia Dortmund

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013 – White Horse Bridge und Wembley-Stadion
Der Name für die White Horse Bridge wurde in einer Internet-Umfrage gesucht. Dort bekam der Name „Dieter Hamann Bridge“ die meisten Stimmen (Dieter Hamann war der letzte Torschütze im alten Wembley-Stadion), wurde dann aber – unverständlicherweise – nicht verwendet…

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley-Stadion London

Wembley 25. Mai 2013

Champions League Finale 2013 FC Bayern München - Borussia Dortmund
Der Münchner Stadionsprecher Stephan Lehmann präsentiert die Mannschaftsaufstellung des (künftigen) Champions League-Siegers 2013, dem FC Bayern München: 1 Manuel Neuer, 4 Dante, 7 Franck Ribéry, 8 Javi Martinez, 9 Mario Mandzukic, 10 Arjen Robben, 17 Jerome Boateng, 21 Philipp Lahm, 25 Thomas Müller, 27 David Alaba, 31 Bastian Schweinsteiger

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Aufwärmen

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Eröffnungszeremonie – Paul Breitner an der Spitze der Bayern-Delegation.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Eröffnungszeremonie

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Eröffnungszeremonie

Wembley 25. Mai 2013
Eröffnungszeremonie

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Eröffnungszeremonie

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Choreografie der Bayern-Fans.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Kurz vor dem Anpfiff.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Halbzeit (0:0)

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
60. Spielminute. Die Spieler und Fans des FC Bayern bejubeln das 1:0 durch Mario Mandzukic.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
89. Spielminute. Die Spieler und Fans des FC Bayern bejubeln das 2:1 durch Arjen Robben.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Spielende (2:1)

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Dortmunder Kurve. Auf der Videoleinwand wird der Name des FC Bayern München in den Champions League Pokal eingraviert.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Arjen Robben.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Das Tor und die Eckfahnen werden gut behütet (21:42 Uhr).

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Bastian Schweinsteiger und Franck Ribéry.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Die Spieler von Borussia Dortmund bedanken sich bei ihren Fans.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Champions League Sieger 2013: Der FC Bayern München.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Die Spieler des FC Bayern auf dem Weg zur Siegerehrung.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern (v.l.): Claudio Pizarro, Anatolij Tymoschtschuk, Rafinha, Dante, Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger (mit Bundeskanzlerin Angela Merkel) und Philipp Lahm (mit DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern: Pokalübergabe und Goldschnipselregen.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern (v.l.): Claudio Pizarro, Javi Martínez, Thomas Müller, Anatolij Tymoschtschuk, Mario Mandzukic, Diego Contento, Xherdan Shaqiri, Luiz Gustavo.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern (v.l.): Thomas Müller auf den Schultern von Manuel Neuer.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern (v.l.): David Alaba, Mario Mandzukic, Jupp Heynckes, Karl-Heinz Rummenigge, Bastian Schweinsteiger, Emre Can.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern (v.l.): Anatolij Tymoschtschuk, David Alaba, Mario Mandzukic, Franck Ribéry, Jupp Heynckes, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Bastian Schweinsteiger, Daniel Van Buyten, Emre Can, Claudio Pizarro.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Siegerehrung für den FC Bayern (v.l.): Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Das Tor und die Eckfahnen werden gut behütet (22:06 Uhr).

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Franck Ribéry auf den Spuren von Franz Beckenbauer 1990.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Die Spieler des FC Bayern feiern ihren Trainer Jupp Heynckes.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Die leere Westtribüne.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Die Spieler des FC Bayern zerlegen das Tor, in das sie zweimal getroffen hatten.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
Ein Fan des FC Bayern. 🙂

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013
2 Stunden nach Spielschluss – Das Stadion ist leer.

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Wembley 25. Mai 2013

Italia! Italia!

„Italia! Italia!“ Diese Worte höre ich nicht von begeisterten Fans in einem Fußballstadion, sondern von Leuten, die auf die eine oder andere Weise auf dem Flughafen von Neapel arbeiten. Und wirklich begeistert sind sie auch nicht.

Was ist passiert? Die lange Version? Ok, warum nicht 🙂

Im August 2012 kündigt Mark Knopfler seine Privateering-Tour mit Konzerten im Frühling/Sommer 2013 an. Zwei Termine bringen meine Augen zum Leuchten. Der 27. Mai in London (noch dazu in der Royal Albert Hall!) und der 14. Juli in Neapel. Der London-Termin ist schnell erklärt. Denn, wenn es noch einen Grund gebraucht hätte, in jenen Maitagen noch London zu fliegen, jetzt ist er gefunden. Denn der 27. Mai ist der Montag, der jenem Samstag folgt, an dem im Wembley-Stadion das Champions League-Endspiel 2013 stattfinden wird…

Aber warum Neapel? In Neapel war ich schon einmal. Das ist aber über 25 Jahre her. Und seitdem wollte ich mal wieder dorthin. Aus beruflichen Gründen sind ausgedehnte Reisen im Juli 2013 nicht möglich. Aber da das Neapel-Konzert an einem Sonntag ist, würde sich das Ziel hervorragend für ein (verlängertes) Wochenende eignen.

Gründe für die beiden Knopfler-Konzerte gab es also genug. Noch ein bisschen Überzeugungsarbeit. Dann sind die Tickets für die beiden Konzerte gekauft. Und kurz darauf auch entsprechende Flüge gebucht.

Das London-Wochenende im Mai 2013 wird einzigartig. Der Zufall will es, dass am Anreisetag, dem Freitag (vor dem oben genannten Montag), Eric Clapton in der Royal Albert Hall spielt und ich auch noch Tickets dafür bekomme (wenn auch sehr ungewöhnliche).

Royal Albert Hall London

Royal Albert Hall London


Royal Albert Hall London: Eric Clapton

Royal Albert Hall London: Eric Clapton


Royal Albert Hall London: Mark Knopfler

Royal Albert Hall London: Mark Knopfler

Und dann ist da ja auch noch DER Samstag zwischen EC’s Auftritt am Freitagabend und MK’s Konzert am Montagabend. Nach 2010 in Madrid und 2012 dahoam das 3. Champions League-Endspiel des FC Bayern München innerhalb kürzester Zeit.

Wembley-Stadion London

Wembley-Stadion London

Anfang Juli geht es dann in den Süden Italiens. 4 Tage, 3 Nächte am Golf von Neapel. Um auch die Umgebung Neapels erkunden zu können habe ich für die erste Zeit ein Mietwagen. Mit diesem geht es als erstes in das westlich von Neapel gelegene Pozzuoli, das neben einigen römischen Ausgrabungen die Phlegräischen Felder als Sehenswürdigkeit bietet.

Amphitheater Pozzuoli

Amphitheater Pozzuoli

Die Phlegräischen Felder sind ein über 150 Quadratkilometer großes Gebiet erhöhter vulkanischer Tätigkeit, sehr gut zu besichtigen im Krater des Vulkans Solfatara. Dort treten an mehreren Stellen heiße Dämpfe aus dem Erdinnern, an anderen Stellen blubbert es und über allem liegt ein penetranter Schwefelgeruch (nichtsdestotrotz liegt innerhalb dieses Kraters ein Campingplatz).

Solfatara

Solfatara

Der bekannteste Vulkan am Golf von Neapel ist allerdings nicht die Solfatara sondern der Vesuv. Und dieser ist das erste Ziel unseres zweiten Tages. Aufgrund längerer nächtlicher Probleme mit der Tür unseres Hotelzimmers (wieder einmal versagte die Technik des elektronischen Schlosses) kommen wir am Parkplatz unterhalb des Vesuvgipfels später an als geplant.

Vesuv

Vesuv

Bei gut 30 Grad im Schatten geht es hoch zum Kraterrand. Schatten gibt es in der baumlosen Landschaft allerdings nicht. Der Blick in den Kraterschlund ist faszinierend, der Blick auf die Bucht von Neapel – am Fuße des Vesuvs gelegen – aber durch Wolken meist stark eingeschränkt.

Der Vesuv ist ein aktiver Vulkan, auch wenn sein bekanntester Ausbruch – die sog. Pompeji-Eruption – schon fast 2000 Jahre zurückliegt. Und genau dieses Pompeji, das mit dem Vesuvausbruch im Jahr 79 n. Chr. untergegangen ist, besuchen wir am Nachmittag des gleichen Tages. Die verschüttete Stadt geriet für Jahrhunderte in Vergessenheit, erst im 18. Jahrhundert wurde sie wiederentdeckt.

Pompeji - im Hintergrund der Vesuv

Pompeji – im Hintergrund der Vesuv

Ein fast immer leicht wehender Wind macht die Tour durch die Ruinen – trotz der heißen Temperaturen – erträglich. Die in den Medien oft kolportierte Verwahrlosung Pompejis kann ich aber nicht feststellen, sowohl für den Zufluss als auch für den Abfluss von Flüssigkeiten ist gesorgt.

Die meist besuchte Sehenswürdigkeit in Pompei ist allerdings nicht, wie ich gedacht hatte, das römische Pompeji, sondern das „Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ (Santuario della Beata Vergine del Rosario), eine römisch-katholische Marien-Wallfahrtskirche, die jährlich von über vier Millionen Pilgern besucht wird. Mit einem Besuch diese Kathedrale – sie steht im Range einer Papstbasilika – starten wir unseren dritten Reisetag.

Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Pompei

Heiligtum Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz in Pompei

Zeit für Herculaneum bleibt leider nicht mehr, denn wir müssen unseren Mietwagen vor 12 Uhr am Flughafen Neapel abgeben. Davor gilt es noch das Tankproblem zu lösen, Möglichkeit 1 besteht darin das Auto nicht vollgetankt abzugeben, dann muss ich den kompletten ersten Tankinhalt bezahlen. Eine schlechte Option, denn dafür haben wir viel zu wenig verbraucht. Möglichkeit 2 ist selbst vollzutanken.

Kurz vor dem Flughafen von Neapel erblicken wir eine offene Esso-Tankstelle. Nachdem uns der Tankwart vollgetankt hat, gehe ich mit ihm ins Kassenhäuschen und reiche ihm einen 50-Euro-Schein. Er nimmt ihn, blubbert aber ständig von „Carta, Carta“. Ich vermute, er will, dass ich stattdessen mit Kreditkarte zahle. Warum das denn? Er hat doch 50 Euro. Und die müssen doch für die paar Liter sicher reichen. Er lässt nicht locker. Und will den 50-Euro-Schein aber auch nicht annehmen. Ich frage, was es denn jetzt kosten würde? Er deutet auf ein Display, dass einen Meter weg steht, noch dazu leicht durch eine Pflanze verdeckt ist. Dort steht ein Betrag von knapp unter 30 Euro.

Esso-Tankstelle Neapel

Esso-Tankstelle Neapel

Um so weniger verstehe ich, warum er nicht meinen 50-Euro-Schein annehmen will. Ich kratze 30 Euro in kleineren Scheinen zusammen und gebe ihm diese. Er gibt mir meinen 50-Euro-Schein zurück. Das denke ich zumindest.

Noch auf den wenigen Metern von der Tankstelle zum Flughafen werde ich stutzig. Ich schaue mir den zurückgegebenen 50-Euro-Schein noch einmal an. Und merke sofort, dass ist nicht meiner. Nicht, dass ich meine Geldscheine auswendig kennen würde, nein, aber dieser war nicht der Schein, den ich vor kurzem dem Tankwart gegen hatte. Denn der Schein, den ich jetzt hatte, das war Falschgeld.

Was tun? Wir entschließen uns zur Polizei zu gehen. Das sollte ja am internationalen Flughafen der Millionenstadt Neapel kein Problem sein. Also, noch kurz den Mietwagen abgegeben, dann die Polizeistation gesucht. Und gefunden. Dort angekommen macht uns der anwesende Polizist klar, dass er weder Deutsch noch Englisch spräche. Und mit dem falschen Fuffziger, dem ich zeige, auch nichts anzufangen weiß.

So schnell gebe ich nicht auf. Ich bin ja auch ziemlich sauer, so dreist übers Ohr gehauen worden zu sein. Und jetzt interessiert sich der Polizist in der Polizeistation des internationalen Flughafens der drittgrößten Stadt Italiens nicht dafür? Irgendwann steht er dann doch auf und wir gehen gemeinsam zu einem Flughafenschalter, an dem eine Angestellte Englisch spricht. Sie übersetzt ihm meine Geschichte. Währenddessen kommen noch mehr Flughafenangestellte hinzu. Sie alle begutachten den Geldschein und sind – mit einer Ausnahme – auch einig, dass dieser Schein falsch ist. Nur einen interessiert das alles gar nicht mehr. Der Polizist ist schon wieder weg. Auf meinen fragenden Blick in die Runde der Flughafenangestellten, bekomme ich nur eine Antwort: „Italia! Italia!“

Echt und falsch

Echt und falsch

Ohne einen weiteren Versuch den falschen Schein in italienische Polizeihände zu geben packe ich den falschen Fuffziger ein und nehme ihn mit nach Hause, wo er seinen Weg zum bayerischen Landeskriminalamt findet.

Vor dem Rückflug bleibt aber noch Zeit Neapel kennenzulernen. Und natürlich Mark Knopfler live zu sehen! Neapel ist eine verrückte Stadt. Sie ist das Zentrum einer Metropolregion von drei, vier Millionen Einwohnern. Und hat – das ist richtig spürbar – eine hohe Bevölkerungsdichte, über 8000 Einwohnern pro Quadratkilometer. In Rom – zum Vergleich – leben „nur“ etwa 2000 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Aber mir gefällt Neapel.

Neapel, Golf von Neapel, Vesuv

Neapel, Golf von Neapel, Vesuv

Ursprünglich sollte Mark Knopfler auf der Piazza del Plebescito in der Altstadt Neapels auftreten. Da es sich um einen öffentlichen Platz handelt, kam ein Politiker der Stadt auf die Idee, kostenlosen Eintritt für das Konzert zu fordern. Das Management von Mark Knopfler war wohl darüber nicht so glücklich und beschloss den Veranstaltungsort zu wechseln. Statt mitten in der Altstadt fand das Konzert nun in der Arena Flegrea statt, einer Freilichtbühne am Rande der Stadt. Eigentlich eine schöne Veranstaltungsstätte. Aber nicht für Rockkonzerte. Denn zwischen der Bühne und dem Publikum befindet sich ein riesiger Graben – gedacht für ein komplettes Orchester bei Opernaufführungen.

Arena Flegrea Neapel

Arena Flegrea Neapel

Open Airs beginnen in Italien sehr spät, in Mark Knopflers Fall um halb 10 abends. Zur Arena Flegrea zu kommen war kein Problem. Am frühen Abend fuhren Vorortzüge dort hin. Kurz vor Mitternacht aber, d.h. nach Konzertende, gibt es keinen öffentlichen Nahverkehr mehr.

Arena Flegrea Neapel: Mark Knopfler

Arena Flegrea Neapel: Mark Knopfler

Aber wozu gibt es Taxis? Die Fahrpreisverhandlungen gestalten sich kurz. 40 Euro. Stand so auf der Liste des Taxifahrers. Und an diese Liste glaubte er. Die Alternativen waren nicht reichlich. Ok, besser als in einem dunklen Vorort Neapels umherzulaufen.

Weniger dunkel ist zu diesem Zeitpunkt die Innenstadt Neapels, in die es mit dem Taxi zurückgehen soll. Zur mitternächtlichen Stunde herrscht dort ein Treiben wie bei uns zur abendlichen Rushhour. Von dem Treiben habe ich allerdings nicht viel mitbekommen. Denn ich erlebe die Taxifahrt meines Lebens.

Taxi in Neapel.
Oben die Fahrstrecke von der Arena Flegrea zum Hotel. Unten das Geschwindigkeitsprofil. Die flachen Abschnitte sind Tunneldurchfahrten, in denen kein GPS-Signal vorhanden war, links die Galleria di Posillipo, rechts der Tunnel della Vittoria.
Die Darstellung erfolgt mit Hilfe des GPX Viewer-Scripts von Jürgen Berkemeier.

Rote Ampeln? Warum anhalten. Zebrastreifen mit Menschen darauf? Eine Lücke findet sich. Stockender Verkehr? Dafür gibt es doch Abkürzungen über Parkplätze, Fußgängerwege, Nebenstraßen oder notfalls auch die Gegenfahrbahn – letzteres besonders beliebt bei den Fahrten durch die Tunnel. Geschwindigkeitsbeschränkungen? Kann man beim Vorbeirasen ja nicht wirklich erkennen. Nur einmal kommt unser Fahrer kurz ins Grübeln. Die letzten Meter zu unserem Hotel „versperrt“ eine Einbahnstraße. Er findet dafür das Wort „Problem“. Aber, wie geschrieben, das Grübeln war kurz…

Wir sind nicht die einzigen mit interessanten Nach-Mark-Knopfler-in-Neapel-Taxi-Fahrten. Isaac – ein Blogger, der nicht nur wie ich zwei Konzerte von Mark Knopflers Privateering-Tour besucht, sondern alle! – schreibt dazu in seinem Blog folgendes:

The ride to the hotel was one of the scariest taxi rides I took in my entire life. I would never drive in Napoli. People here drive like complete and utter idiots. Sort of like Istanbul: you can never anticipate who’s going to do what. You can’t take anything for granted.

The drive took about 10 minutes but it felt like forever. I was sure we’re going to end up in a hospital somewhere: insane drivers. Luckily, got back to the hotel safely.

Quelle: Isaac’s “Privateering” Tour Blog

Nach einem weiteren Spaziergang durch die Altstadt Neapels am Morgen des vierten Reisetages geht es ohne Taxi und Mietwagen, sondern mit einem öffentlichen Bus zum Flughafen Neapels. Und von dort zurück nach Hause.

Italien im Sommer 2013 ist damit aber noch nicht zu Ende. Der Anlass für weitere Reisen in den Süden sind weitere Rockkonzerte. Deep Purple in Rom. Noch dazu an einem 22. Juli. Und Robbie Williams steht am 31. Juli in Mailand auf der Bühne des San-Siro-Stadions.

Ippodromo delle Capannelle (Rock in Roma): Deep Purple

Ippodromo delle Capannelle (Rock in Roma): Deep Purple

San Siro Mailand: Robbie Williams

San Siro Mailand: Robbie Williams

Juli und August sind nicht die idealen Reisemonate für Italien. Gibt es aber einen Anlass – wie es die drei Konzerte waren – und passt man sich den Verhältnissen – gut beschrieben mit dem spanischen Begriff Siesta – an, dann kann man das Land auch im Sommer gut bereisen. Und lange laue Sommerabende sind ja etwas ganz besonders Schönes.

25 Jahre

7. August 1988
Am Bahnhof meines Geburtsortes Donaueschingen geht meine dritte (und letzte) Interrailreise zu Ende.

Herbert Feuerstein und ich

Quelle: Wir Reiseweltmeister – Deutschland macht Urlaub, SWR, 2011

„Die Individualisten in Ost und West halten nichts von organisiertem Urlaub und schaffen sich ihre Nischen. Jürgen Reichmann aus Donaueschingen gehört zu den Enthusiasten, die sich gleich mehrmals auf das Abenteuer Interrail eingelassen.“

Also, wer es noch nicht wusste, ich bin ein Individualist und ein Enthusiast!

Und Herbert F. hat auch nicht ganz unrecht.

1985

Interrail Karte 1985

Interrail 1985


Donaueschingen – Paris – Dünkirchen – Dover – London – Aberdeen – Edinburgh – Glasgow – Edinburgh – DundeeLondon – Dover – Dünkirchen – ParisLyonBordeauxArcachon – Bordeaux – Paris – VersaillesParisMonacoAntibesGenf – Brig – Bern – Brig – Rom – Pescara – Guilanova – Pescara – Rom – Pisa – Neapel – Pompeji – Neapel – Paola – Rom – Verona – Venedig – Bologna – Brixen – Guilanova – Foggia – Bologna – FlorenzPisa – Florenz – Innsbruck – SalzburgWien – Innsbruck – Brenner – Innsbruck – Bregenz – St. Magrethen – Sargans – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

Donaueschingen – Singen – Schaffhausen – Zürich – Bern – Brig – Zermatt – Brig – Bern – Zürich – Schaffhausen – Singen – Donaueschingen

17388 Kilometer

Mehr zur 1985er Reise.

1986

Interrail Karte 1986

Interrail 1986


Donaueschingen – Straßburg – Paris – Lüttich – Maastricht – Utrecht – Amersfoort – Groningen – Neuschanz – Leer – Hamburg – KopenhagenOsloBergen – Myrdal – Flam – Myrdal – Oslo – Trondheim – Bodo – Trondheim – Oslo – Stockholm – Turku – Joensuu – Helsinki – Kemi – Tornio – Harapanda – Boden – Narvik – Kiruna – Stockholm – Malmö – Göteborg – Kopenhagen – Lübeck – Hamburg – Aachen – Brügge – Brüssel – Maastricht – Lüttich – Charleroi – Paris – Basel – Zürich – Schaffhausen – Singen – Donaueschingen

Donaueschingen – Singen – Schaffhausen – Zürich – Bern – Interlaken – Lauterbrunnen – Kleine Scheidegg – Jungfraujoch – Kleine Scheidegg – Lauterbrunnen – Interlaken – Luzern – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

Donaueschingen – Singen – Schaffhausen – Zürich – Wien – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

16547 Kilometer

Mehr zur 1986er Reise.

1988

Interrail Karte 1988

Interrail 1988


Donaueschingen – Schaffhausen – Zürich – Sargans – Schwarzach/St. Veit – Ljubljana – ZagrebThessalonikiAlexandropolis – Pithion – Istanbul – Pithion – Thessaloniki – Paleofarsalos – Kalambaka – Meteora – Parleofarsalos – Bralos – Delphi – Levadia – Athen – Piräus – Ägina – Angistri – Ägina – Methanon – Epidauros – Nafplion – Arghos – Korinth – Diakopton – Kalavrita – Diakopton – Pirghos – Olympia – Pirghos – Patras – Brindisi – Tarent – Reggio di Calabria – Messina – Catania – Nikolosi – Ätna – Belpasso – Catania – SyrakusMailand – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

Donaueschingen – Schaffhausen – Zürich – Bern – Brig – Andermatt – Disentis – Chur – Zürich – Schaffhausen – Donaueschingen

Donaueschingen – Paris – Straßburg – Paris – Straßburg – Kehl, Offenburg – Donaueschingen

10490 Kilometer

Mehr zur 1988er Reise.

Interrail war an jenem 7. August 1988 zu Ende. Mit dem Reisen ging es aber auch danach weiter…