Archiv des Autors: JR

Another (brick in the) Wall, Part 2

Die Mauer spielt nicht nur in der jüngeren deutschen Geschichte eine wichtige Rolle. Sie ist auch in meiner eigenen jüngeren Geschichte nicht weg zu denken.

Diese eigene Geschichte nahm im November 2011 eine entscheidende Wendung. Dies noch nicht wissend – aber wohl schon ahnend… – machte ich auf dem Weg zum Berliner Flughafen Schönefeld einen Stopp an der Berliner Mauer, genaugenommen an der East Side Gallery. Ich war beeindruckt von der Vielzahl unterschiederlicher „Gemälde“, die die zahlreichen Künstler auf diesem längsten, noch erhaltenen Mauerstück hinterlassen haben. Besonders gelungen fand ich dabei die „Reproduktion“ des Innencovers von Pink Floyds legendärem Album The Wall 🙂

East Side Gallery

East Side Gallery 2011 – Lance Keller: „The Wall“

Ohne auf zu viele Details eingehen zu wollen war The Wall ein wichtiger Bestandteil der oben erwähnten Wendung in meinem Leben. Und führte – neben vielen anderen Dingen (wie beispielsweise einem Wall-Konzert in den USA) – zu einem weiteren Besuch der East Side Gallery.

Es ist noch gar nicht solange her, da gab es im Frühjahr 2013 die – meines Erachtens berechtigten – Proteste gegen die Entfernung von Mauerteilen der East Side Gallery aufgrund von Bauaktivitäten. Die East Side Gallery ist schließlich ein einmaliges Gesamtkunstwerk, noch dazu mit einer einmaligen geschichtlichen Bedeutung!

Um so erschreckender fand ich das Aussehen der East Side Gallery im Juni 2013. Das Fehlen von Mauerteilen ist das eine. Das andere – für mich mindestens genauso Schlimme – ist das Vollgeschmiere der meisten der Kunstwerke durch zahllose Kritzeleien! Was denken sich die meist jungen Leute dabei??? „Es machen ja alle“ war die Antwort einer Schmiererin vor Ort. Was für eine Scheiß Einstellung.

East Side Gallery - Lance Keller: „The Wall“

East Side Gallery 2013 – Lance Keller: „The Wall“

Noch ein Beispiel:

East Side Gallery - Dmitri Wrubel: „Mein Gott hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“

East Side Gallery – Dmitri Wrubel: „Mein Gott hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“


Und beides sind – leider – keine Einzelfälle.

Ziemlich sauer über die Schmierereien bin ich aber froh diesen Frust zumindest teilen zu können. Und das hat wieder viel The Wall und jenem Tag im November 2011 zu tun 🙂

Übrigens… Wo ließen sich die Mitglieder von Deep Purple, meiner ältesten musikalischen Liebe, für ihr neustes Album Now What?! fotografieren?

Deep Purple: NOW WHAT?!

Deep Purple: NOW WHAT?!

Und dann noch… Wer The Wall Live von Roger Waters vor zwei Jahren in Europa verpasst hat und auch letztes Jahr dafür nicht in die Ferne schweifen konnte, der hat dieses Sommer die nun wohl endgültig letzte Chance!

Roger Waters: The Wall Live - 29. Juni 2012

Roger Waters: The Wall Live – 29. Juni 2012

Avis und ich, der Kunde

08.11.12

Schon in einem der Australien-Berichte hatte ich den vielfachen Ärger mit der Mietwagenverleihfirma Avis schon erwähnt. Über die ganze Geschichte – und deren augenblickliches Ende durch Totschweigen – möchte ich hier berichten.

Kurz vor dem Abflug nach Australien möchte ich einen Mietwagen buchen. Ich brauche das Auto nicht in einem der großen Orte Australiens, sondern in Hervey Bay, einer kleinen Stadt im Süden Queenslands. Meine erste Wahl für Mietwagen-Buchungen – die ADAC-Webseite – kann mir – aus welchen Gründen auch immer – kein Angebot machen. Kein Problem. Ich klappere die bekannten Mietwagenfirmen im Internet ab. Und entscheide mich für Avis, denn sie haben – wie man auf dem Screenshot ihrer Webseite sehen kann – umfangreiche Öffnungszeiten in Hervey Bay. Ein wichtiger Grund, insbesondere dann, wenn man nicht ganz genau weiß, wann man ab Abholort sein wird.

Avis-Webseite

Avis-Webseite

In der Buchungsbestätigung von Avis wird die von mir gewünschte Abholzeit (15:30 Uhr) – zusammen mit den Öffnungszeiten am Tag der Abholung und dem Tag der Rückgabe – bestätigt:

AVIS Buchungsbestätigung 1

AVIS Buchungsbestätigung 1

Des weiteren finden sich folgende Bemerkungen in der Buchungsbestätigung (warum ich dies hier extra erwähne, wird später ersichtlich, denn dann will avis.de nichts mehr mit der Buchung zu tun haben):


Bitte beachten Sie die allgemeinen Buchungsbedingungen unter www.avis.de, in denen Sie genaue Angaben zum Stornierungsverfahren finden.

Bitte beachten Sie die allgemeinen Buchungsbedingungen unter www.avis.de, hier finden Sie genaue Angaben zur Änderung Ihrer Buchung.

Wenn Sie Fragen zu einer Buchung haben, besuchen Sie bitte http://www.avis.de/Kundenservice oder rufen Sie uns unter…

Die Buchungsbestätigung endet folgendermaßen:

AVIS Buchungsbestätigung 2

AVIS Buchungsbestätigung 2

Vor Ort in Australien entscheide ich mich die Abholzeit noch einmal zu klären. Ich rufe die Nummer der lokalen Avis-Station an und bekomme erklärt, dass nur jemand eine Stunde nach der Ankunft eines Flugzeuges an der Station sei (und auf keinen Fall eine Minute länger…). Der Flughafen von Hervey Bay ist von eher kleinerer Natur, normalerweise kommen und gehen nur zweimal am Tag Flugzeuge, einmal um die Mittagszeit, ein zweites Mal am späteren Nachmittag. Die Angaben der Webseite stellen sich als schlichtweg falsch heraus.

25.11.12

Kurz vor Eintreffen der ersten Maschine machen die 5, 6 Mietwagenschalter am Flughafen Hervey Bay auf. Avis als letzter. Dann geht es aber erstaunlich schnell. Und wir sind mit dem Mietwagen unterwegs.

Wir fahren nach Tin Can Bay, einem kleinen Ort im südlichen Queensland, finden dort ein Hotel und lassen auf dem dortigen Parkplatz das Fahrzeug bis zum nächsten Morgen stehen.

26.11.12

Dieser nächste Morgen hat eine Überraschung parat: Unser Mietwagen hat eine Schramme an der Vorderschürze. Jemandem war unser Auto auf dem Parkplatz wohl im Weg gestanden… Wir melden den Vorfall einem Polizisten der lokalen Polizeistation, werden aber mit der Aussage, dass es sich um einen Bagatellschaden handelt, wieder weggeschickt.

Avis-Mietwagen in Tin Can Bay, Australien

Avis-Mietwagen in Tin Can Bay, Australien

Ahnend, dass sich auch bei der Abgabe des Mietwagens kein Mitarbeiter am Schalter befinden würde, schreibe ich einen ausführlichen Unfallbericht auf das Rückgabeformular. Es nützt nichts. Avis zieht mir den vollen Selbstbeteiligungsbetrag, immerhin 300 australische Dollar, bei der Abrechnung von meinem Konto ab.

02.12.12

Da ich keine Abrechnung vor Ort bekommen konnte – es war ja kein Mitarbeiter anwesend – nutze ich den Webservice von avis.de, mit dem die Rechnung angefordert werden kann. Schnell bekomme ich eine Rückmeldung von avis.CustomerService@avis.de:

Vielen Dank für Ihre Anfrage.
Sie erhalten von uns in Kürze Ihre Rechnungskopie per E-Mail zugeschickt.
Ihre Avis Autovermietung

Nur bekomme ich keine Rechnungskopie. Zumindest nicht innerhalb des Zeitraumes, den ich gewöhnlich als „in Kürze“ definiere.

04.12.12

Nach zwei Tagen frage ich beim Avis Customer Service nach:

Sehr geehrte Damen und Herren,
was verstehen Sie unter „in Kürze“?
Viele Grüße
Jürgen Reichmann

05.12.12

Schon einen weiteren Tag später (langsam bekomme ich ein Gefühl auf die Antwortzeiten von Avis…) bekomme ich folgende Mail:

Neu auf unserer Homepage: Online Mietwagenrechnung! Sie können sich Ihre Rechnung innerhalb von wenigen Sekunden auf unserer Homepage herunterladen. Gehen Sie bitte auf folgenden Link: http://www.avis.de/Kundenservice/Online-Mietwagenrechnung

Auf den Link kann ich verzichten, denn die Rechnung befindet sich als PDF-Datei im Anhang!

Mit der Gesamtsituation – insbesondere mit dem Inhalt dieser Rechnung – durchaus unzufrieden schreibe ich eine Mail an meinen Automobilclub, den ADAC:

Sehr geehrte Damen und Herren,
ich miete meine Fahrzeuge – soweit möglich – stets über die ADAC-Autovermietung an, nicht zu letzt aufgrund des guten Leistungsangebots.
Für meinen Australien-Urlaub benötigte ich zweimal einen Mietwagen, den ersten hatte ich vor längerer Zeit auch über den ADAC angemietet.
Kurzfristig benötigte ich an einem zweiten Ort (Hervey Bay) auch noch ein Fahrzeug. Obwohl der Standort im ADAC-System vorhanden war, war eine Anmietung – sowohl über die Webseite als auch telefonisch – nicht möglich.
Deswegen buchte ich das Fahrzeug direkt über die avis-Webseite. Neben Problemen bei der Abholung (die Öffnungszeiten entsprachen nicht ansatzweise den Angaben der avis-Webseite) ist folgendes geschehen:
Ich habe den Wagen auf den Hotel-eigenen Parkplatz in Tin Can Bay am frühen Nachmittag des 25.11.2012 abgestellt und bis zum nächsten Morgen auch nicht mehr benutzt.
Beim Einsteigen ist mir und meiner Lebensgefährtin aufgefallen, dass an der rechten Seite der vorderen Frontschürze Kratzer vorhanden waren, offensichtlich durch ein anderes dort parkendes Fahrzeug (allerdings war zu diesem Zeitpunkt kein anderes Fahrzeug mehr in der Nähe).
Wir haben den Schaden sowohl an der Hotelrezeption als auch im Anschluss an der lokalen Polizeischaden gemeldet. Die Polizei nahm mit der Begründung, dass es sich um einen Bagatellschaden allerdings keinen Bericht auf.
Da auch zum Zeitpunkt der Abgabe kein avis-Mitarbeiter am Schalter des Flughafens in Hervey Bay anwesend war, habe ich die obigen Informationen aufgeschrieben und zusammen mit dem Schlüssel in die Schlüsselabgabebox eingeworfen.
In der Abrechnung wird mir nun der nicht von mir verursachte Unfallschaden mit einer Selbstbeteiligung von 300 australischen Dollar in Rechnung gestellt.
Diesen Betrag halte ich sowohl von der Höhe als auch grundsätzlich nicht für gerechtfertigt.
Habe ich eine Möglichkeit dagegen Einspruch zu erheben?
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich hierzu beraten könnten, und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Jürgen Reichmann

06.12.12

Der ADAC meldet sich bei mir zurück und bietet sich an, den Sachverhalt an den Vermieter Avis weiterzuleiten. Und stellt mir – als Mitglied – die Möglichkeit einer kostenfreien Rechtsberatung in Aussicht.

07.12.12

Ich antworte dem ADAC:

Sehr geehrter Herr H.,
vielen Dank für Ihr Angebot. Gerne möchte ich Ihr Angebot der Weiterleitung des Sachverhalts an AVIS durch Sie annehmen. Ich erwarte mir da mehr davon, als wenn ich es selbst mache. Bevor ich die Rechtsberatung beanspruche, möchte ich deren Reaktion abwarten.
In der Anlage habe ich die Mietvertragsbestätigung, die Abrechnung sowie ein Foto des Schadens beigefügt.
Vielen Dank für Ihr Bemühen!
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Reichmann

02.03.2013

Nach nur drei Monaten – ok, ich übertreibe, es fehlen noch 5 Tage für die vollen drei Monate (außerdem war ja Weihnachten und der Jahreswechsel dazwischen, da kann es schon mal länger dauern…) – kommt die Antwort von Avis:

Sehr geehrter Herr Reichmann,
wir kommen zurück auf den o.g. Vorgang. Es tut uns sehr leid, dass Ihre Anfrage bisher unbeantwortet blieb.
Wir haben Ihren Vorgang überprüft und wir haben auch Avis Australien kontaktiert.
Wir haben die Schadensdokumente erhalten, die Sie im Anhang finden können.
Aus diesem Grund kann seitens Avis Budget Deutschland keine Gutschrift veranlasst werden.
Mit weiteren Fragen kontaktieren Sie bitte direkt Ihren Vertragspartner, Avis Australien, da Avis Budget Deutschland nur als Vermittler tätig ist. Dazu können wir Ihnen die folgende Kontaktmöglcihkeit anbieten: queries.au@avis.co.nz
Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Mit freundlichen Grüßen/ Kind regards,
B.
Customer Service Specialist
Avis Budget Autovermietung GmbH & Co.KG

Für welches Verständnis wird mir gedankt? Ich habe kein Verständnis für diese Mail. Denn: Warum ist plötzlich Avis Australien mein Vertragspartner? Die traten bei der ursprünglichen Buchung doch gar nicht in Erscheinung! Und Avis Budget Deutschland ist nur noch als Vermittler tätig gewesen? Und den Inhalt der Rechnung kann ich auch nicht nachvollziehen.

Rechnung für die Reparatur des Avis-Mietwagens in Australien

Rechnung für die Reparatur des Avis-Mietwagens in Australien

04.03.13

Mit Verständnislosigkeit bezüglich der Mail und der beigelegten Reparaturrechnung schreibe ich an Frau B. von Avis zurück:

Sehr geehrte Frau B.,
vielen Dank für Ihre Mail. Und insbesondere auch vielen Dank an den ADAC für seine Unterstützung!
Aber mal ganz ehrlich Frau B., Ihnen war die Mail auch ein bißchen peinlich!?!
Das Abrechnen von 3 (in Worten drei) Stunden für das Lackieren einer Frontschürze halten Sie auch für eine Unverschämtheit! Oder? Und was wurde mit der Frontlampe („R/H HEADLAMP – POLISH“) überhaupt für 60$ gemacht??? Ich konnte sowohl vor Ort als auch auf meiner Aufnahme (s. Anhang) keinen Schaden feststellen!
Überhaupt sehe ich in der Abrechnung nur die Angaben von Stunden („Hours“). Und nach diesen Angaben hätte die Werkstatt über 11 (in Worten elf) Stunden gearbeitet!?! Es ist mir nur schwer möglich, mich hier mit zynischen Bermerkungen zurückzuhalten.
Wenn ich mir überlege, dass diese Antwort schon ein paar Monate brauchte, halten Sie es da für wirklich sinnvoll, dass ich mich an die von Ihnen vorgeschlagene Adresse in Australien wende??
Mal abgesehen, dass ich diese Vorgehensweise für sehr grenzwertig halte: Schließlich habe ich die Buchung bei Avis Deutschland durchgeführt (das zum Thema „kontaktieren Sie bitte direkt Ihren Vertragspartner“):



Wir wünschen Ihnen eine gute Reise und freuen uns, Sie bald wieder begrüßen zu dürfen.

www.avis.de
Avis Autovermietung GmbH & Co.KG

Aber, Sie merken, Avis hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen! Ich würde mich aber trotzdem freuen, wenn ich nochmals von Ihnen bezüglich meiner obigen Kommentare hören würde.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Reichmann

P.S.1: Eine Mail mit dem Absender „Queries Direct Billing Germany“ und dem Betreff „P299341571“ schrammt nur sehr knapp am Spamfilter und Löschen vorbei!

P.S.2: Ich nehme an, Sie haben nichts dagegen, wenn ich über diesen „Vorfall“ im Web berichte? Viele Leser freuen sich immer über Wie-behandle-ich-Kunden-Geschichten!

27. März 2013

Und da ich gerne Mails an Avis schreibe, folgt schon gut drei Wochen später meine nächste:

Sehr geehrte Frau B.,
leider haben Sie in den letzten drei Wochen keine Zeit gefunden auf meine Mail zu antworten.
Wie schon angekündigt werde ich den Sachverhalt zusammenfassen und veröffentlichen.
Viele Grüße
Jürgen Reichmann

16. April 2013

Nochmals ein Blick auf die Webseite von Avis:

Die Avis Autovermietung nimmt den Kundendienst sehr ernst und daher sind wir Mitglied des “European Car Rental Conciliation Service (ECRCS)”, der unabhängig bestehende Kundenbeschwerden ohne zusätzliche Kosten für Sie überprüft.

Geht man auf die Seite des “European Car Rental Conciliation Service (ECRCS)”, findet man folgende Einschränkungen:

Der Verleih fand innerhalb der EU in einem Land statt, in dem Sie nicht Ihren Wohnsitz haben

Sie haben die firmeneigene Beschwerdeprozedur durchlaufen

Leider keine Stelle, an die ich mich wenden kann, denn – dummerweise – fand der Verleih nicht in einem Land der EU statt.

Ich folge der Ankündigung aus meiner letzten Mail. Ich habe zwar das Gefühl, dass das alles nicht viel bringt. Aber einfach da sitzen und nichts tun, das kann ja auch keine Lösung sein.

Oder?

Nachtrag 17. April 2013

Eine Nachricht an den Twitter-Account von Avis Deutschland

Eine Nachricht an den Twitter-Account von Avis Deutschland

Nachtrag 25. April 2013

Eine neue Nachricht an den Twitter-Account von Avis Deutschland

Eine neue Nachricht an den Twitter-Account von Avis Deutschland

DHL und ich, der Kunde

Vielleicht waren die Zeiten, als es die Deutsche Bundespost noch gab, doch nicht die schlechtesten. Alles dauerte, aber irgendwie ging es. Und in der Gegenwart sieht die Vergangenheit ja immer auch viel schöner aus.

Fall 1

Die Bundespost gibt es schon lange nicht mehr. Auch die Post und ihre Filialen gibt es kaum noch. Dafür gibt es Dinge wie beispielsweise die Packstation von DHL. Ganz ehrlich, eine tolle Erfindung. Man ist nicht mehr von den Öffnungszeiten der Postfilialen abhängig (was wirklich ein Segen ist!). Und holt seine Paketzustellungen zu den selbst gewünschten Zeiten ab.

DHL ist ein 1969 von Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn gegründeter Paket- und Brief-Express-Dienst, der seit 2002 als DHL International GmbH zum Konzern der Deutschen Post AG gehört.

Quelle: Wikipedia

Beim Versand von DHL-Sendungen ist ein Aufkleber drauf, meist elektronisch gedruckt und mit Barcode. Da sollte man schon merken, dass eine Sendung, die an die Packstation 162 gehen soll, in der Packstation 126 falsch ist.

Der Weg zwischen Packstation 162 (A) und Packstation 126 (B)

Ok, Fehler passieren. Ein DHL-Brief für mich landet also statt in Packstation 162 in der Packstation 126 (DHL-Mail vom 14. März 2013):

Guten Tag Herr Reichmann,
eine Sendung liegt für Sie in der PACKSTATION 126 in M.-Pasing (Bodenseestr. 253, EDEKA Markt) zur Abholung bereit.

Mein Rückschreiben am gleichen Tag:

Sehr geehrte Damen und Herren,
die Zustellung in Packstation 126 ist FALSCH. Richtigerweise ist die Nummer „meiner“ Packstation 162.
Bitte leiten Sie die Sendung an „meine“ Packstation 162 weiter (126 ist am anderen Ende der Stadt…).

Ich bekomme unmittelbar eine Antwort:

Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde,
wir haben Ihre eMail erhalten und werden uns umgehend um Ihr Anliegen kümmern. In Kürze meldet sich dazu eine/r unserer MitarbeiterInnen bei Ihnen per eMail oder Telefon.
Bitte geben Sie bei Rückfragen Ihre Vorgangsummer…

Die Worte, die ich gut fand, habe ich fett markiert.

In großer Geduld warte ich (eine meiner wahrhaften Stärken…).

Am 20. März 2013 hat das Warten ein Ende. Ich schreibe eine neue Mail:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wird sich in dieser Sache noch irgendwas bei Ihnen tun????
Ich warte jetzt schon lange.
Frustrierte Grüße
Jürgen Reichmann

Und finde auf der DHL-Webseite ein Kontaktformular, in dem ich eine weitere Nachricht hinterlasse:

Sehr geehrte Damen und Herren,
wie definiert die DHL die Begriffe „umgehend“ und „In Kürze“?
Diese Begriffe verwendeten Sie in einer Eingangsbestätigung vom „14.03.2013 um 11:19 Uhr“. Getan hat sich auf meine Anfrage NICHTS.
Stattdessen bekomme ich tolle SMS’se, dass ich doch meine Sendung in der Packstation 126 abholen soll.
Meine immer verwendete Packstation ist allerdings die 162! Die 126 liegt am anderen Ende der Stadt.
Wie soll es weitergehen???
Jürgen Reichmann

Ich warte. Wieder.

DHL ist hartnäckig, am 23. März 2013 eine neue Mail:

Guten Tag Herr Reichmann,
eine Sendung liegt für Sie in der PACKSTATION 126 in M.-Pasing (Bodenseestr. 253, EDEKA Markt) zur Abholung bereit.

Ist das ein Spiel? Bekomme ich demnächst eine Einladung zu „Verstehen Sie Spaß?“?

Falls alles nur ein Spaß ist, habe ich mit meiner Antwort – ebenfalls am 23. März 2013 zurückgeschickt – überreagiert:

ICH WILL KEINE PAKETE ZUR PACKSTATION 126!!!!!!!!
MEINE PACKSTATION IST DIE 162!!!!!!!!!!!!!!!
WANN KAPIEREN SIE DAS???????????????????
IST DAS SO SCHWIERIG??????????
EIN VÖLLIG GENERVTER PACKSTATION-KUNDE

25. März 2013. Ein Anruf von DHL. Mir wird klar, was die Begriffe „umgehend“ und „In Kürze“ für DHL bedeuten. Ein DHL-Mitarbeiter entschuldigt sich mehrfach. Auf seinen Vorschlag, ich möge doch ausnahmsweise zur Packstation 126 gehen und die Sendung dort abholen, erkläre ich ihm erstens die lokalen Verhältnisse in München (siehe obige Karte), zweitens, dass ich mir den 2-stündigen Ausflug an das andere Ende der Stadt gerne sparen würde, und drittens, dass es doch für ein Logistik-Unternehmen wie das seine keine unendliche Herausforderung sein kann, eine Sendung innerhalb Münchens von einer Packstation zu einer anderen zu schicken. Er stimmt mir zu. Er wird sich darum kümmern, verspricht er. Und erklärt mir auch, dass dies im Zusammenhang mit einer „Service-Offensive“ stünde. Auch wenn es bis zu diesem Gespräch über eine Woche gedauert hat, fühle mich zum ersten Mal als Kunde von DHL wahrgenommen. Zu guter Letzt gibt er mir noch eine kostenpflichtige Servicenummer, an die ich mich wieder wenden könnte (warum ich für die Probleme, die DHL verursacht, auch noch bezahlen soll, bleibt mir ein Rätsel).

Fall 2

Ein Paket, das ebenfalls an die Packstation 162 gehen soll, wird in eine Filiale umgeleitet. Nicht toll, kann aber passieren, schließlich kann so eine Packstation ja auch mal voll sein. Oder das Paket zu groß. Oder sonst was… DHL teilt mir dies per Mail am 23. März 2013 mit.

Guten Tag Herr Jürgen Reichmann,
leider konnte Ihre Sendung NICHT in die gewünschte PACKSTATION eingestellt werden.
Die Sendung liegt für Sie in der FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78
in München am nächsten Werktag ab 11 Uhr zur Abholung bereit.

Da der 23. März ein Samstag ist, mache ich mich am Montagabend, den 25. März 2013 auf den Weg zur „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“. Bei der „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“ handelt es sich um eine Postbankfiliale. Und die hat die Öffnungszeiten der guten alten Deutschen Bundespost übernommen, d.h. abends um 18 Uhr ist Schuss. 20 Minuten vor 6 reihe ich mich in die Schlange ein, komme auch schon bald dran. Wenn ich mir die Kunden in der Schlange so anschaue, haben die aber – mehr oder weniger – alle Postgeschäfte zu erledigen. Und keine Bankgeschäfte. Außer sie bringen ihr Geld in Paketen auf die Bank. Oder nehmen selbiges in Paketen wieder mit (die Albert-Schweitzer-Str. 78 liegt in München, nicht in Zypern!).

Ich bin dran. Erkläre der Filialmitarbeiterin mein Anliegen. Sie geht nach hinten. Kommt zurück. Ohne Paket. Tippt was in ihren Computer. Geht nach hinten. Kommt zurück. Immer noch ohne Paket. Die Mitarbeiterin erklärt mir, das Paket sei nicht da. Und erwartet wohl, ihrer Körpersprache nach zu urteilen, dass ich gehe.

Auf meinen Einwand hin, dass ich die Sache für nicht erledigt halte, teilt sie mir mir, sie sei schließlich keine Mitarbeiterin von DHL. Eine Aussage, der ich schwerlich widersprechen kann, schließlich befinde ich mich ja auch in einer Filiale der Postbank…

Noch gebe ich aber nicht auf. Schließlich hätte ich das Paket ja gerne. Irgendwann gibt sie mir ein Kärtchen mit einer DHL-Servicenummer. Erstaunlicherweise eine kostenlose 0800-Nummer. Ich frage mich, warum der von mir geschätzte DHL-Mitarbeiter aus Fall 1 mir nur eine kostenpflichtige Nummer gegeben hatte…

Zu Hause angekommen rufe ich die 0800-Nummer von DHL an. Auf der Karte steht ja auch

Liebe Kundin, lieber Kunde,
Sie sind mit unserem Service nicht zufrieden
oder vermissen eine Brief- oder Express-Sendung?
Rufen Sie uns einfach kostenfrei an: 0800 1 888 444

Darf ich als Paket-Vermisser eigentlich überhaupt anrufen?? Oder nur als Vermisser einer Brief- oder Express-Sendung? Egal, den Punkt „Sie sind mit unserem Service nicht zufrieden“ erfülle ich auf jeden Fall!

Anruf 1 endet – nach ewiger Warteschleife und dem Wunsch doch zu einer anderen Zeit wieder anrufen zu sollen – nach einem kurzen Gespräch und einer Weiterleitung mit einem Tüt, Tüt, Tüt, … (im Unterschied zum Tüüüüt, Tüüüüt, Tüüüt schon seit Zeit der Deutschen Bundespost das untrügliche Zeichen, dass eine Verbindung tot ist).

Anruf 2 geht schneller. Eine Mitarbeiterin verkündet mir, dass Sie der Sache nachgehen wolle. Was das denn bedeute, frage ich nach? Man müsse den Zusteller kontaktieren. Den Zusteller, frage ich mich jetzt. Das Sendungsverfolgungssystem scheint nur ein schöner Schein zu sein. Naiv wie ich bin, hatte ich mir doch vorgestellt, die DHL-Mitarbeiterin gibt die Paketnummer in ihr Computersystem ein. Und schon würde dieses den Ort meines Paketes ausspucken.

Stattdessen müsse man den Zusteller fragen! Weiß der denn, welches seiner sicher vielen Pakete er genau wohin geliefert hat? Nicht zum ersten Mal fühle ich mich vera… Wie lange das dauern würde, hake ich nach. 48 (!) Stunden hätte der Zeit sich dazu zu melden.

Spreche ich wirklich mit einer Vertreterin eines Unternehmens, das sich auf seiner Webseite folgendermaßen beschreibt:

DHL ist Teil des weltweit führenden Logistikkonzerns Deutsche Post DHL
DHL bietet integrierte Dienstleistungen und maßgeschneiderte, kundenorientierte Lösungen für den Transport von Briefen, Waren und Informationen.

Quelle: DHL-Webseite

Die Fettmarkierung stammt – in diesem Fall – nicht von mir.

Der „weltweit führende Logistikkonzern“ benötigt für eine „kundenorientierte Lösung“ bis zu 48 Stunden, um bei seinem Zusteller nachzufragen?? Wobei ja noch offen ist, ob innerhalb der 48 Stunden eine „kundenorientierte Lösung“ gefunden wird. Im Fall 1 (siehe oben) ist die Lösung ja nach einer Woche noch nicht gefunden…

Schon mal in Kontakt mit DHL bitte ich die Vertreterin des „weltweit führenden Logistikkonzerns“ mich mit ihrem Chef zu verbinden. Sie tut es. Beide scheinen exzellente Schulungen zum Thema „Wie beruhige ich Kunden, ohne ihnen wirklich helfen zu können“ durchlaufen zu haben.

Ich weiß, dass die drei DHL-Mitarbeiter persönlich nichts für die aufgeführten Probleme können. Nur wer kann dann was dafür? Und wem sage ich es? Und wer hört zu? Und wer ändert etwas? Immer nur die Klappe zu halten, ist ja auch keine Lösung (wenn ich jetzt die ganz große Moralkeule rausholen wollte, würde ich noch etwas von der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert schreiben, aber ich gebe zu, das wäre doch ein klein bisschen zu viel des Guten…).

Auch gibt es wichtigere Probleme. Der Hunger auf der Welt. Kriege. Krankheiten. Armut. Ist dies aber ein Grund sich nicht auch mit einem kleinem Problem zu beschäftigen? So wie dem meinigen…

Stand am Abend des 25. März 2013: Kein Brief (Fall 1), kein Paket (Fall 2). Fortsetzung folgt.

Was hat die DHL im Reiseblog zu suchen? Zum einen scheinen meine Pakete auf seltsamen Wegen unterwegs zu sein. Zum anderen befindet sich in einem von ihm ein Reisestativ!


Nachtrag 26. März 2013

Eine SMS von DHL teilt mir mit, dass meine Sendung in der Packstation 126 liegt. Meine unendliche innere Gelassenheit verhindert, dass ich mein Handy misshandle. Schließlich war es schon immer ein Fehler den Überbringer der schlechten Nachricht für selbige zu bestrafen.

Stand: Kein Brief (Fall 1), kein Paket (Fall 2).

Nachtrag 27. März 2013

Statt einer SMS ein Anruf von DHL. Fall 1 befände sich noch in Klärung. Er geht damit in die dritte Woche. Meine Zuversicht, dass es für das „weltweit führende Logistikkonzern“ keine unendliche Herausforderung sei, eine Sendung innerhalb Münchens von einer Packstation zu einer anderen zu schicken, schwindet.

Fall 2 ist gelöst! Das Paket läge laut den DHL-Nachforschungen in der „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“. Und dies schon seit Samstag, dem 23. März. Mich erstaunt, das der „weltweit führende Logistikkonzern“ diese Information schon nach 44 Stunden bereitstellen konnte. Die Frage, warum die Mitarbeiter der „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“ das Paket bei meinem Besuch am 25. März nicht auffinden konnten, stelle ich nicht mehr.

Bevor meine Euphorie jegliche Grenzen überschreitet, will ich erst wissen, ob das Paket wirklich da. Man wird ja vorsichtig… Ich mache mich auf zur „FILIALE Albert-Schweitzer-Str. 78“. Und es ist da!

Stand: Kein Brief (Fall 1), das Paket ist da (Fall 2).


Nachtrag 31. März 2013

Der „weltweit führende Logistikkonzern“ arbeitet auch am Ostersonntag an der Lösung meines Problems von Fall 1. Ich bin beeindruckt. Mit nachfolgender Mail, die ich am Ostersonntag bekomme, keimt neue Hoffnung auf:

Guten Tag Herr Jürgen Reichmann,
leider konnte Ihre Sendung NICHT in die gewünschte PACKSTATION eingestellt werden.
Die Sendung liegt für Sie in der FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3
in München am nächsten Werktag ab 11 Uhr zur Abholung bereit.

Zwar hat die Sendung nicht den Weg in die Packstation 162 gefunden – über die möglichen Gründe ließ ich mich schon mal weiter oben aus -, aber immerhin liegt die „FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3“ – denke ich – direkt neben „meiner“ Packstation 162.

Nachtrag 2. April 2013

Heute ist der nächste Werktag! Vorfreude macht sich bereit. Noch mehr, als ich einen Anruf auf meiner Mailbox abhöre. Da spricht eine nette Frau vom DHL-Kundenservice unter anderem die Worte „Reklamation, weil eine Sendung zu weit entfernt war“ (ja, damit meint sie sicher mich!) und „Damit kann ich die Reklamation schließen“ (da sollte sie sich dann doch irren…).

Denn, immer dann, wenn ich denke, noch dämlicher geht es nicht, hat der „weltweit führende Logistikkonzern“ noch einen Trumpf im Ärmel. Und – zugegeben – dieser ist nicht schlecht:

Die fehlende "FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3"

Die fehlende „FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3“

Die „FILIALE Hanns-Seidel-Platz 3“ existiert seit dem 12. März 2013 nicht mehr. Wer sagt dem „weltweit führende Logistikkonzern“, dass „seine“ Filiale nicht mehr existiert? Auf mich hört er nicht.

Ich bin sicher, wenn ich den „weltweit führenden Logistikkonzern“ anrufen würde, würde er wieder in einer „kundenorientierten Lösung“ innerhalb von 48 Stunden herausfinden, wohin sein Zusteller den Brief tatsächlich geliefert hat…

Nur… Nachdem ich zwischenzeitlich Amazon (der Versender des Briefes von Fall 1) über die (Nicht-) Aktivitäten seines Logistikdienstleisters informierte, reagierte er prompt. Er schickte eine kostenlose Ersatzsendung raus. Und die ist seit heute da…

Das heißt, eigentlich muss der „weltweit führende Logistikkonzern“ den ursprünglichen Brief (er wurde genau vor 3 Wochen versandt!) nur noch finden und kann ihn dann auch gleich zu Amazon zurückschicken.

Der Stresstest

Stresstest bezeichnet einen Test, bei dem Reaktionen auf Stress wie erhöhte Beanspruchung und Belastung physischer oder psychischer Art gemessen werden.

Quelle: Wikipedia

Stresstests sind beliebt geworden, von Stuttgart 21 über Kernkraftwerke bis zu Banken. Alles wird stressgetestet (Warum schlägt mir die automatische Rechtschreibkorrektur für stressgetestet die Verbesserung geistesgestört vor?).

Stressgetestet

Stressgetestet

Ein Konzept, das auch für die Überprüfung einer (neuen) Beziehung Verwendung finden kann. Dieser Stresstest hat – wie jeder Test – ein paar Randbedingungen:

  • Ein fester Ort, ein fester Termin – Hartford (Connecticut, USA), 29. Juni 2012, 20 Uhr. Der Tag des Wall-Konzerts.
  • Maximaler Verbrauch von sechs Urlaubstagen (aufgrund anderer Reisepläne im Zusammenspiel mit einem begrenzten Jahresurlaubskontingent).
  • Deutsche Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine.
  • Perfektes Gelingen (erste größere gemeinsame Reise!).

Mit den Randbedingungen ergibt sich der Plan: 9 Tage USA, plus ein Tag Hin-, ein Tag Rückreise. Besichtigungen in 5 Städten. Buchung von 5 Unterkünften (davon 3 in New York), diverse Zugbuchungen, eine Mietwagenbuchung.

Aus Worten werden Taten.

Tag 0, Freitag, 22. Juni
Dieser Tag zählt nicht zur Reise, ist aber wichtiger Bestandteil des Stresstests. Wesentlicher Punkt: Das Packen (Warum dauert das Vor-dem-Urlaub-Packen immer ewig?). Daneben das EM-Viertelfinalspiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Griechenland, das die Deutschen mit 4:2 gewinnen.

Tag 1, Samstag, 23. Juni
Durch Stress (!) bei der Flugbuchung hatte ich einen zu frühen Flug von München nach Düsseldorf gebucht. Deshalb zwei Stunden früher Aufstehen als nötig gewesen wäre. Flug von München über Düsseldorf nach New York. Verspätung von vier Stunden vor dem Weiterflug in Düsseldorf. Bus vom Flughafen JFK nach Manhattan. Übernachtung im Hotel St. James in Manhattan.

John F. Kennedy International Airport, New York

John F. Kennedy International Airport, New York


St. James Hotel, Manhattan, New York

St. James Hotel, Manhattan, New York

Tag 2, Sonntag, 24. Juni
Gepäck vom Hotel St. James ins Hilton Times Square. Subway nach Brooklyn. Besuch eines Gospel-Gottesdienstes. Manhattan Bridge, Brooklyn Bridge. Rückfahrt zum Hilton. Einchecken. Times Square. Blaue Stunde auf dem Rockefeller Center. Times Square. Hilton. Italien wird durch einen Sieg im Elfmeterschießen deutscher Gegner im Halbfinale.

Brooklyn Tabernacle, Brooklyn, New York

Brooklyn Tabernacle, Brooklyn, New York


Brooklyn Bridge, New York

Brooklyn Bridge, New York


Times Sqaure, Manhattan, New York

Times Sqaure, Manhattan, New York


M&M's Store, Times Sqaure, Manhattan, New York

M&M’s Store, Times Sqaure, Manhattan, New York


Manhattan, New York

Manhattan, New York


Hilton Times Square, Manhattan, New York

Hilton Times Square, Manhattan, New York

Tag 3, Montag, 25. Juni
Mehrstündige Sex-and-the-City-Tour durch Manhattan. Als einer von zwei Männern in einem Bus voller Frauen, von denen mindestens jede Zweite aussieht wie Carrie Bradshaw. Rückkehr ins Hotel. Abholen des Gepäcks. Taxi zur Penn Station. Mit dem Zug nach Princeton. Besuch und Übernachtung bei Freunden.

Restaurant Buddakan, Manhattan, New York

Restaurant Buddakan, Manhattan, New York


Onieal's Grand Street Bar & Restaurant, Manhattan, New York

Onieal’s Grand Street Bar & Restaurant, Manhattan, New York

Tag 4, Dienstag, 26. Juni
Zug von Princeton nach Washington, D.C. Mit der Metro zum Hotel Channel Inn. Zu früh zum Einchecken. Zeit für einen kleinen Spaziergang… In vier Stunden rund um das Tidal Basin entlang berühmter Memorials (Jefferson, Lincoln, Vietnam, …). Das ganze bei etwa 40° C im Schatten – leider gab es den meistens nicht (ein paar Tage später wird die Energieversorgung in Washington zusammenbrechen und die Stadt öffentliche „Kühlräume“ einrichten). Einchecken im Hotel. Zum Sonnenuntergang am Kapitol. Nächtlicher Spaziergang über die Mall. Vergebliche Suche nach etwas Essbarem (der „politische“ Teil Washingtons scheint am frühen Abend schlagartig auszusterben). Kurz vor Mitternacht bestellen wir uns Pizza beim Lieferservice ins Hotel.

Jefferson Memorial, Washington, D.C.

Jefferson Memorial, Washington, D.C.


Roosevelt Memorial, Washington, D.C.

Roosevelt Memorial, Washington, D.C.


Lincoln Memorial, Washington, D.C.

Lincoln Memorial, Washington, D.C.


Capitol, Washington, D.C.

Capitol, Washington, D.C.


Channel Inn, Washington, D.C.

Channel Inn, Washington, D.C.

Tag 5, Mittwoch, 27. Juni
Nicht kühler als der Vortag. Weißes Haus. Von dort zur Union Station. Zug von Washington nach Philadelphia. Schauen uns ein Teil des ersten Halbfinales zwischen Spanien und Portugal in einer Bahnhofskneipe an. Anschließend Philadelphia in drei Stunden. Mit dem Zug zurück nach Princeton.

Weißes Haus, Washington, D.C.

Weißes Haus, Washington, D.C.


Bridgewater's Pub, 30th Street Station, Philadelphia

Bridgewater’s Pub, 30th Street Station, Philadelphia


Liberty Bell Pavillon - Freiheitsglocke, Philadelphia

Liberty Bell Pavillon – Freiheitsglocke, Philadelphia


South Street, Philadelphia

South Street, Philadelphia

Tag 6, Donnerstag, 28. Juni
Ruhetag! Ausschlafen! Nachmittags das EM-Halbfinale Deutschland-Italien in einem italienischen (!) Restaurant. Wir sind bedrückt (nicht wegen des Essens, das war super!), der Kellner ist glücklich. Herumschlendern über den Campus der Princeton University. Abends der Besuch einer Gaststätte mit eigener Brauerei.

Mediterra Restaurant and Taverna, Princeton, New Jersey

Mediterra Restaurant and Taverna, Princeton, New Jersey


Princeton University, New Jersey

Princeton University, New Jersey

Tag 7, Freitag, 29. Juni
Der Tag des Konzertes! Mit dem Mietwagen von New Jersey durch den Staat New York nach Connecticut. Einchecken im Hartford Plaza Hotel. Später Aufbruch ins XL Center. Kurz nach 20 Uhr. Das Licht geht aus! Mit einem Feuerwerk auf der Bühne beginnt die Wall-Show von Roger Waters. Rückkehr ins Hotel.

Princeton - Hartford: Newburgh-Beacon Bridge, Hartford

Roger Waters: The Wall Live

Roger Waters: The Wall Live


Roger Waters: The Wall Live

Roger Waters: The Wall Live


Roger Waters: The Wall Live

Roger Waters: The Wall Live

Tag 8, Samstag, 30. Juni
Mit dem Mietwagen von Hartford zurück nach Princeton.

Hartford - Princeton: Hartford, Tappan Zee Bridge, Fairview, Jersey City, Bayonne Bridge, Outerbridge Crossing

Tag 9, Sonntag, 1. Juli
Frühstück in Princeton. Mit dem Zug zur Penn Station in Manhattan. Weiter mit der Subway nach Queens. Letztes Stück mit dem Taxi (Taxifahrer hat seinen ersten Tag, vermuten wir). Einchecken im Holiday Inn Long Island City. Mit der Subway zur Südspitze Manhattans. Mit der Staten Island Ferry vorbei an der Freiheitsstatue nach Staten Island und zurück. Das EM-Endspiel schenken wir uns – das Ergebnis freut uns trotzdem (siehe „Italienisches Restaurant in Princeton“). Besuch des 9/11 Memorials. Rückfahrt nach Queens. Auf dem nächtlichen Zu-Fuß-Nachhauseweg zum Hotel fragen wir uns, wie sicher Queens bei Nacht ist.

Manhattan, New York

Manhattan, New York


9/11 Memorial, Manhattan, New York

9/11 Memorial, Manhattan, New York


Holiday Inn Long Island City, Queens, New York

Holiday Inn Long Island City, Queens, New York

Tag 10, Montag, 2. Juli
Vom Hotel in Queens mit der Subway nach Roosevelt Island, einer Insel zwischen Queens und Manhattan im East River. Weiterfahrt mit der Roosevelt Island Tramway nach Manhattan. „Entspannter“ Spaziergang durch den Central Park. Mit der Subway zurück ins Hotel, von dort mit dem Taxi zum Flughafen JFK (dieser Taxifahrer kennt sogar den Weg). Die Werbung auf unserem Air Berlin-Flieger schaut in die fernere Zukunft („BER – Europe’s most modern airport“). Zum Sonnenuntergang der Abflug in Richtung Europa.

Queensboro Bridge und Roosevelt Island Tram nach Manhattan, New York

Queensboro Bridge und Roosevelt Island Tram nach Manhattan, New York


Central Park, Manhattan, New York

Central Park, Manhattan, New York


John F. Kennedy International Airport, New York

John F. Kennedy International Airport, New York


John F. Kennedy International Airport, New York

John F. Kennedy International Airport, New York

Tag 11, Dienstag, 3. Juli
Morgens Ankunft in Berlin-Tegel. Zeit für eine Currywurst zum Frühstück. Weiterflug nach München.

Es bleibt die abschließende Frage: Stresstest bestanden? Ich denke ja! Mit kleineren Abzügen in Einzelwertungen… 🙂

Schließlich hatte Goethe recht – eine Reise bildet nicht nur, sie belebt auch!

Für Naturen wie die meine ist eine Reise unschätzbar:
sie belebt, berichtigt, belehrt und bildet.

Johann Wolfgang von Goethe