München, Allianz Arena, 12. Mai 2015 Champions League Halbfinale FC Bayern München – FC Barcelona
Allianz Arena München, 12. Mai 2015, Fan-Choreografie
Die Mannschaftsauftstellung des FC Bayern durch Stadionsprecher Stephan Lehmann, die Choreografie der Fans und die Verabschiedung der Mannschaft.
P.S.:
Nach der 3:0-Hinspielniederlage in Barcelona reicht der 3:2-Sieg dem FC Bayern München nicht zum Einzug ins Champions League-Finale 2015 in Berlin. Der Traum ist leider geplatzt. Neue Saison, neuer Versuch!
Die Freude war groß, als die Auslosung des Champions League-Viertelfinales 2015 dem FC Bayern München den FC Porto bescherte. Nicht nur, weil es sich dabei vermeintlich um einen eher leichten Gegner handelte, sondern insbesondere weil die Mannschaft in einer Stadt beheimatet ist, die ich schon lange auf meiner Reiseliste hatte.
Porto war eines der Ziele meiner Portugal-Rundreise im Jahr 1992. Mit Rucksack, Zelt, Bahn und Bussen ging es quer durchs Land – einschließlich eines Abstechers zur Weltausstellung EXPO ’92 ins spanische Sevilla.
Ponte de Dom Luis I Porto / Vila Nova de Gaia 1992
Der Wunsch nach Portugal zurückzukehren war da. Dies tat ich dann auch – im Laufe der nächsten gut zwei Jahrzehnte – sogar häufiger. Allerdings kam ich bei diesen Reisen nicht mehr nach Porto. Ein Grund dafür war, dass es von München aus nach Portugal nur direkte Flüge nach Lissabon und in das ganz im Süden gelegene Faro gibt.
Direktflüge München – Porto gibt es auch 2015 nicht. Ich entschied mich für meine Porto-Reise für den „Umweg“ über Lissabon. Am Abend vor dem oben erwähnten Spiel sollte der Flug dort hin gehen, am Abend nach dem Spiel von dort zurück, von Lissabon nach Porto und zurück mit dem Zug. Letzteres schien mir eine gute Alternative zum Mietwagen, da die Preise moderat und die Fahrzeiten gut sind.
In den wenigen Wochen zwischen Buchung und Reise stieg die Vorfreude, nicht nur auf das Spiel selbst, sondern auch auf ein paar frühlingshaft-warme Tage in Portugal. Während sich bei uns die Temperaturen des Öfteren sich nicht weit vom Gefrierpunkt entfernt befanden, lagen die Temperaturen in Portugal bei gut 20 Grad. Noch dazu mit viel Sonnenschein.
Dienstag, 14. April 2015, der Tag vor dem Spiel
Warum sich das Wetter gerade in den Tagen rund um das Bayern-Spiel in Porto ändern sollte, bleibt mir ein Rätsel…
Blick aus dem VIP Executive Art’s Hotel Lissabon: Torre und Ponte Vasco da Gama
Die Ankunft in Lissabon war noch von Sonne geprägt, aber schon während meines abendlichen Spazierganges durch die Alfama begann es zu regnen. Kein wirkliches Vergnügen, insbesondere wenn man das glatte – und entsprechend rutschige – Kopfsteinpflaster dort kennt.
Alfama Lissabon
Mittwoch, 15. April 2015, der Tag des Spiels
Um viel Zeit in Porto verbringen zu können, hatte ich einen Zug morgens kurz nach 7 Uhr gebucht. Ich war ein paar Minuten zu früh auf dem Estação do Oriente, meinem Abfahrtsbahnhof in Lissabon, und schaute mir – mehr aus Langweile – ein bisschen die dortigen Vitrinen an. Die Zeit meiner guten Portugiesisch-Kenntnisse ist schon lange her, aber auch das übrig gebliebene Wissen reichte, um zu erkennen, dass irgendetwas für den kommenden Tag seltsam war.
Aushang Estação do Oriente Lissabon
Fielen die aufgeführten Züge am Donnerstag aus? Und warum? Das war mir nicht klar. Ich hatte noch immer Zeit und ging zum einzig um diese Zeit geöffneten Fahrkartenschalter. Dies war gut so. Denn nur die aufgeführten Züge sollten am Donnerstag fahren, der Rest fiel durch Streik aus. Mein vorab gebuchter Zug war nicht auf der Liste, also fiel er aus. Ich buchte eine neue Fahrt in einer der verbliebenen Verbindungen für den Donnerstag. Mein schon gebuchtes Ticket konnte ich dabei nicht zurückgeben, da es sich um ein „Promotion Ticket“ handle. Immerhin war ich froh, dass ich überhaupt mitbekommen hatte, dass etwas im Busche war. Hätte ich den einsamen Zettel in der Vitrine nicht entdeckt, wäre ich am Donnerstag zur geplanten Zeit zum Bahnhof in Porto gegangen und hätte dort gemerkt, dass mein Zug nicht von Porto nach Lissabon fahren würde. Und mit dem dann noch später fahrenden Zug wäre ich nicht mehr pünktlich für den Rückflug in Lissabon angekommen.
Ein bisschen misstrauisch geworden, wollte ich schauen, ob denn mit meinem Rückflug alles in Ordnung ist. Die Recherche auf der Webseite des Flughafens Lissabon ergab nicht viel Sinnvolles, genaugenommen scheiterte schon die Suche nach Flügen.
Screenshot der Flughafen-Lissabon-Webseite
Noch ist aber Mittwoch. Fast pünktlich kommt der Zug an diesem Tag kurz vor 10 Uhr morgens in Porto an. Da der Check-In in meinem Hotel erst nachmittags möglich ist und ich außer meinem kleinen Rucksack kein Gepäck dabei habe, beginne ich mit meiner Erkundungstour durch die Stadt, kurz nach meinem Frühstück in einer der vielen kleinen Bars der Stadt. Schon hier spüre ich wieder die große Freundlichkeit der Leute. Und das obwohl ich gut erkennbar als Fan des FC Bayern unterwegs bin…
Meine Laune wird trotzdem schon bald schlechter. Und das obwohl das Spiel – und sein Ergebnis – noch in weiter Ferne liegen. Denn das Wetter wird schnell schlechter. Aus einzelnen Schauern wird ein gleichbleibender Regen bei recht kühlen Temperaturen. Jetzt bin ich aber hier. Unbeirrt spaziere ich durch die Stadt. Und das heißt, wenn man sich nicht gerade in der Nähe des Rio Douro befindet, geht es stets bergauf oder bergab. Flache Strecken gibt es in der Altstadt Portos praktisch keine.
Funicular dos Guindais
Durchnässt komme ich am späten Nachmittag in meinem Hotel an. Dem wunderbaren Fine Arts Guesthouse. Zur Begrüßung gibt es ein Gläschen Portwein, das Zimmer ist geräumig und ruhig.
Fine Arts Guesthouse Porto
Am frühen Abend hat der Regen nachgelassen und ich gehe zu Fuß zum Estádio do Dragão, der zur Fußball-Europameisterschaft 2004 neu erbauten Arena des FC Porto.
Estádio do Dragão Porto: Champions League-Viertelfinalhinspiel FC Porto – FC Bayern München
Die Choreografie der Fans des FC Porto erinnert unterm anderem an den ersten Gewinn des Europapokals der Landesmeister durch den FC Porto. Und damit an eine schmerzliche Niederlage des FC Bayern München, damals 1987 im Praterstadion in Wien. Vergangenheit.
Estádio do Dragão Porto
Was folgt, ist das wohl schlechteste Fußballspiel des FC Bayern in der Saison 2014/15. An den zahlreich mitgereisten Fans des FC Bayern – neben mir noch mehrere Tausend – hat es nicht gelegen, wir unterstützen unsere Mannschaft nach besten Kräften.
Estádio do Dragão Porto: Die Fans des FC Bayern München
Das Spiel endet 3:1 für den FC Porto. Jedem der drei Porto-Tore gingen haarsträubende individuelle Fehler von Bayern-Spielern voraus. Noch ist nicht alles vorbei, schon ein 2:0 im Rückspiel würde ja für das Weiterkommen reichen. Nur, die Vorstellung, dass das Rückspiel gewonnen werden könnte, noch dazu mit einem Zu-Null-Ergebnis liegt – nicht nur für mich – zu diesem Zeitpunkt in weiter Ferne.
Bevor ich mich auf den Weg zurück ins Hotel mache, schaue ich noch in der nahen Fan-Kneipe vorbei. Die Porto-Fans schauen mich ziemlich mitleidig an.
Fan-Kneipe des FC Porto
Donnerstag, 16. April 2015, der Tag nach dem Spiel
Der Regen, der im Laufe der Nacht zurückkam, lässt während des Frühstücks nach. Es bleibt zwar trübe, aber ich raffe mich zu einer weiteren Runde durch Portos Hügellandschaft auf.
Porto 2015
Die Schlagzeilen der Zeitungen am Wegesrand sind nicht übersehbar – Enorme, Fantasporto, Soberbo.
Zeitungsladen Porto
Porto hat ein ganz besonderes Flair. Insbesondere seine Altstadt, nicht ohne Grund eine UNESCO-Welterbestätte. Das manchmal etwas Marode wird durch das trübe Wetter allerdings nicht strahlender.
Wegen der Rückfahrt nach Lissabon habe ich mir umsonst (zu viele) Gedanken gemacht, mein am Vortag gebuchter „neuer“ Zug fährt pünktlich. Und kommt auch pünktlich in Lissabon an. Ich habe noch Zeit für ein Abendessen im Centro Vasco da Gama. Dort läuft auf einem Monitor eine Nachrichtensendung, die mich zusammenzucken lässt, Streik – das portugiesische Wort greve habe ich inzwischen gelernt – bei der TAP, der Fluggesellschaft, mit der ich am Abend zurück nach München fliegen will. Der Chef der TAP spricht im Interview, streikendes Personal ist im Hintergrund sichtbar. Was ich allerdings nicht mitbekomme, ist, dass die Bilder der Streikenden wohl aus dem Archiv stammen und der Streik erst für Anfang Mai angekündigt ist. Ich denke, fast alles wie zu Hause, Bahn und Piloten streiken…
Centro Vasco da Gama
Pünktlich zum Abflug kommt auch die Sonne wieder hervor.
Flughafen Lissabon
Sie wird – glaubt man der Wettervorhersage – auch in den nächsten Tagen wieder ständiger Begleiter Portugals sein. Der Flug ist pünktlich und ruhig. Auch die S-Bahn vom Flughafen nach München fährt pünktlich. Wenn da nicht der mitternächtliche Straßenbahnfahrer in München noch gewesen wäre, der meinte kurz vor Mitternacht vor der Fahrplanzeit losfahren zu müssen (und mich dadurch an der Haltestelle zurückließ), es wäre ein harmonisches Ende der Reise gewesen. So blieb mir zum einen noch Zeit meinem Lieblingsverkehrsverbund eine freundliche Mail zu schreiben (völlig überraschend warte ich immer noch auf eine Antwort…), zum anderen anderen daran zu denken, dass es alles in allem doch ziemlich schön in Portugal war. Und dass vieles – auch in diesem Bericht – ein Klagen auf ziemlich hohem Niveau ist…
Ein paar Tage später
Und… Fußballerisch fand die Geschichte auch noch ein – zumindest vorläufiges – Happy End. Im Rückspiel besiegte der FC Bayern München den FC Porto in der heimischen Allianz Arena mit 6:1. Vorläufig allerdings deswegen, weil auf dem Weg zum „großen“ Happy End noch zwei Halbfinalbegegnungen und ein Endspiel in Berlin liegen.
Und… Auch deutsche Boulevard-Zeiten wissen, was dicke Überschriften sind – Wie im Rausch, Torgasmus, Sechs!
Berlin, Olympiastadion, 17. Mai 2014 Endspiel um den DFB-Pokal FC Bayern München – Borussia Dortmund
Die Stimmung unter den Fans war ziemlich eindeutig. Für die Borussia-Anhänger stand nur die genaue Höhe des Sieges nicht fest. Bei den Bayern-Fans herrschte – trotz der souverän gewonnenen Meisterschaft – nach eher durchwachsenen Leistungen in den Vorwochen eine gewisse Skepsis.
Aber wie sagte Stephan Lehmann, der Stadionsprecher des FC Bayern, vor dem Spiel: Die Dortmunder kommen aus dem Pott, wir bekommen heute den Pott. Er sollte recht behalten. Größere Versionen der Bilder durch Klicken auf die Bilder.
Vor dem Spiel
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014, Choreografien der Fans von Borussia Dortmund und des FC Bayern München
Vor und nach dem Spiel
Von FC Bayern Forever Number One bis zum Stern des Südens
Nach – in den Augen der Schiedsrichter – torlosen 90 Minuten gewinnt der FC Bayern München durch Tore von Arjen Robben und Thomas Müller in der Verlängerung das Spiel gegen Borussia Dortmund und damit den DFB-Pokal 2014.
Nach dem Spiel
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014 Siegerehrung für den alten und neuen deutschen Pokalsieger, dem FC Bayern München
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014 Siegerehrung für den alten und neuen deutschen Pokalsieger, dem FC Bayern München
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014, Goldschnipselregen
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014, nach dem Goldschnipselregen
Nicht das schärfste Bild aller Zeiten... Aber trotzdem schön!
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014. Die Spieler des FC Bayern feiern den Pokalsieg 2014
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014. Die Spieler des FC Bayern feiern den Pokalsieg 2014
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014. Die Spieler des FC Bayern feiern den Pokalsieg 2014
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014. Die Spieler des FC Bayern feiern den Pokalsieg 2014. Von rechts nach links: Dante, Claudio Pizarro, David Alaba, Franck Ribéry, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Javi Martínez, Daniel Van Buyten, Tom Starke, Arjen Robben, Rafinha, Lukas Raeder.
Lange nach dem Spiel
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014
Olympiastadion Berlin, 17. Mai 2014 Ein Fan des FC Bayern.
München, Allianz Arena, 29. April 2014 Champions League Halbfinale FC Bayern München – Real Madrid
Das Spiel lief nicht ganz so nach meinen Vorstellungen. Aber die Stadion-Choreografie vor dem Spiel war wirklich titelreif. Und stand unter dem alten Oliver-Kahn-Motto „Immer weiter!“ (für eine größere Bildversion auf das Bild klicken).
Allianz Arena München, 29. April 2014, Fan-Choreografie
Die Mannschaftsaufstellung und die Choreografie als Video
München, Allianz Arena, 9. April 2014 Champions League Viertelfinale FC Bayern München – Manchester United FC
Etwas ganz besonderes ließen sich die Fans der Südkurve einfallen. Auf Kommando warfen alle Papierschnipsel in die Luft, worauf ein Bayern-Logo direkt vor der Choreografie Kings of the Cup erschien. Auf dem ersten Bild ist dieses Logo mit dem Schriftzug FCB zu sehen. Größer werden die Bilder, wenn man auf sie klickt! Den ganzen Ablauf der Choreografie zeigt das Video – bestehend aus über 40 Einzelbildern. Ein Dank an die Organisatoren und alle Mitmacher in der Südkurve!
Allianz Arena München, 9. April 2014, Fan-Choreografie
Allianz Arena München, 9. April 2014, Fan-Choreografie
Allianz Arena München, 9. April 2014, Fan-Choreografie
Allianz Arena München, 9. April 2014, Fan-Choreografie
Die Choreografie als Video
P.S.:
Der FC Bayern gewann das Spiel gegen Manchester United mit 3:1 und steht nach dem 1:1 im Hinspiel im Halbfinale der Champions-League-Saison 2013/14. Überstehen sie das Halbfinale (gegen Real Madrid) und gewinnen das Endspiel in Lissabon, wären sie die erste Mannschaft, die den Champions-League-Titel verteidigt hätte.