Ein Rückblick auf DEN sportlichen Höhepunkt des Jahres 2013. Und das ganze ohne viel Worte.
London, Wembley-Stadion, 25. Mai 2013
Champions League Finale
FC Bayern München – Borussia Dortmund
Ein Rückblick auf DEN sportlichen Höhepunkt des Jahres 2013. Und das ganze ohne viel Worte.
London, Wembley-Stadion, 25. Mai 2013
Champions League Finale
FC Bayern München – Borussia Dortmund
Alle haben davon gewusst. Alle? Nein, ein kleiner Verkehrsverbund wusste nichts davon. Und weil der kleine Verkehrsverbund nichts davon wusste, handelte er in seiner kompletten Unwissenheit wie immer. Das heißt business as usual.
U-Bahnen kurz nach Mitternacht nur noch im 20-Minuten-Takt, S-Bahnen nur als Kurzzüge. Und auf den völlig überfüllten Bahnsteigen weit und breit kein Sicherheitspersonal.
Was der kleine Verkehrsverbund – Insidern bekannt unter seinem Kürzel MVV (Münchner Verkehrs- und Tarifverbund) – nicht wusste, war, dass an einem Samstagabend im Mai 2012 das wichtigste europäische Vereinsfußballspiel in „seiner“ Stadt stattfinden würde. Noch dazu unter Beteiligung eines heimischen Vereins. Ganz bestimmt haben sie nicht davon gehört, dass nicht nur die Endspielstätte, die Allianz Arena, ausverkauft ist, sondern dass auch noch mal genau so viele Zuschauer beim Public Viewing im Olympiastadion sein werden. Zusammen mit den 30000 Besuchern beim öffentlichen Gucken auf der Theresienwiese sind wir schon mal bei rund 160000 Leuten – die Tausenden bei anderen Public Viewings oder diversen „Private Viewings“ wollen wir hier mal gar nicht weiter beachten.
Samstag, 19. Mai 2012, 23:31 Uhr. Elfmeterschießen. Die letzten zwei Schützen. Schweinsteiger trifft… den Pfosten. Drogba trifft… das Tor. Der FC Bayern München hat das Champions League-Finale „dahoam“ verloren. Die meisten Bayern-Fans wollen nur noch nach Hause. Vernünftig wie sie sind, waren die wenigsten mit dem eigenen Auto unterwegs…
Meine persönliche „Heimreise“ endete im Taxi. Kann ich eigentlich die Kosten dafür mit meinem nächsten MVV-Monatsticket verrechnen?
Deshalb meine Bitte: Könnte jemand dem kleinen Verkehrsverbund (wie schaffen die es übers Jahr gezählt mehr als 600 Millionen Fahrgäste zu transportieren?), wenn mal wieder eine Großveranstaltung in seiner Stadt ist, vorher eine Mail schicken und ihm das sagen?!? Danke.
P.S.1: Und… Ja, hätte Robben doch nur mal einen Blick auf das Champions League-Endspiel der Frauen zwei Tage zuvor geworfen. Dort hätte er sehen können, wie man einen Elfmeter schießt. Und dabei auch noch das Tor trifft.
P.S.2: Die UEFA nimmt durch die Champions League jährlich über 1 Milliarde Euro ein. Und hat bestimmt auch sehr große Ausgaben. Da bleibt für ein vernünftiges Abdecken des Logos der Allianz Arena natürlich kein Geld übrig.
24. April 1991. Im Fernsehen läuft das Halbfinal-Rückspiel im Europapokal der Landesmeister. Roter Stern Belgrad gegen Bayern München. Der FC Bayern hat das Hinspiel zu Hause 1:2 verloren. Kurzer vor Schluss führen die Bayern in Belgrad mit 2:1! Bis zur 90. Minute. Dann „überlistet“ Klaus Augenthaler mit einem Eigentor seinen eigenen Torhüter.
Kein Endspiel. Es ist für mich die bitterste Niederlage in meiner „Fußballkarriere“.
Zumindest bis zum 26. Mai 1999. Nachspielzeit im Camp Nou in Barcelona. Champions League-Endspiel zwischen Manchester United und dem FC Bayern. Die Bayern führen seit der 6. Spielminute mit 1:0. Nur noch Sekunden bis zum größten Erfolg seit dem Gewinn der drei Landesmeister-Pokale Mitte der 1970er Jahre (zwei weitere Endspiele – 1982 gegen Aston Villa und 1987 gegen den FC Porto – gingen jeweils verloren)…
Zwei Jahre später. 23. Mai 2001. Wieder ein CL-Endspiel, dieses Mal in Mailand. Und wieder mit den Bayern! Ich sitze in einem Osnabrücker Biergarten. Die Bayern-Gegner haben dort die Mehrheit. Das macht aber nix. Dieses Mal klappt es! In einem hochdramatischen Spiel gewinnen die Bayern im Elfmeterschießen gegen den FC Valencia.
Wiederholt sich Geschichte? Vor zwei Jahren waren die Bayern – nach langer Durststrecke – wieder im CL-Endspiel. Das Spiel in Madrid gegen Inter Mailand geht verloren. Dem Gesetz der Serie gehorchend – einer Endspielniederlage folgt zwei Jahre später ein Endspielsieg – wären die Bayern dieses Jahr wieder mit einem Sieg dran! (Falls jemand Zweifel an der Logik des letzten Satzes hat, kann ich das – zumindest ein bisschen – verstehen.)
Die Gruppenphase der Champions League-Saison 2011/12 haben die Bayern souverän überstanden. Wenn man mal von der Niederlage bei Manchester City absieht…
Drei K.O.-Runden sind die Hürden zum Endspiel, das 2012 in der Münchner Allianz Arena ausgetragen wird (und damit für die Bayern ein Heimspiel wäre). Der Achtelfinalgegner, der FC Basel, scheint keine wirkliches Hindernis zu sein. Doch die 1:0-Niederlage im Hinspiel in Basel spricht andere Worte.
13. März 2012, Allianz Arena München, Champions League-Achtelfinale, FC Bayern München – FC Basel.
Das verwöhnte Münchner Publikum feiert (Ton anschalten!).
Die Fans des FC Basel feiern auch! Wie schon während des gesamten Spieles…
Noch vier Spiele bis zum Endspiel. Das gilt allerdings für alle acht Viertelfinalteilnehmer. Nur zwei werden am 19. Mai 2012 übrig sein.
Zur Musik von Eric Clapton kam ich erst relativ spät. Ich erinnere mich noch gut, wie ich in meinem heimischen Plattenladen stand und die Doppel-Live-CD 24 Nights in den Händen hielt. Ohne die Musik von Clapton näher zu kennen, entschloss ich mich zu ihrem Kauf.
24 Nights ist zum einen eine Referenz auf Claptons bekannteste Live-Platte Just One Night, die ein Jahrzehnt früher entstand und ein einzelnes Konzert in Japan dokumentiert, zum anderen erinnert es an die 24 Abende, in denen ein Teil dieser CD entstand. 24 Abende im Februar und März 1991, an denen Clapton an nur einem Veranstaltungsort auftrat, in der Royal Albert Hall in London.
Royal Albert Hall und Eric Clapton, das ist etwas Besonderes, Clapton selbst spricht von seinem favorite venue to play in the world.
Mitte der 1990er Jahre ging eine ehemalige Arbeitskollegin für ein paar Jahre nach London. Ich gab ihr dazu einen Wunsch mit: Würde Clapton in London auftreten, solle sie doch bitte Tickets organisieren, ich würde auf jeden Fall dafür hinkommen. Dass dieses Konzert in der Royal Albert Hall sein würde, davon bin ich – ohne zu überlegen – ausgegangen.
Im Oktober 1998 war es soweit! Mein erstes Zusammentreffen mit EC! In London! Die Sache hatte nur einen kleinen Haken. Das Konzert fand nicht in der Royal Albert Hall statt (sondern im Earl’s Court), diese wurde nämlich in den Jahren um die Jahrtausendwende herum renoviert.
Weitere Clapton-Konzerte folgten in den darauffolgenden Jahren, zwei davon auf dem für solch einen Event wunderbaren Königsplatz in München. Aber keines in der Royal Albert Hall…
Dass es nun doch passiert ist – Royal Albert Hall, Eric Clapton und ICH -, das liegt am FC Bayern München. Klar, oder???
Herbst 2009. Die Bayern spielen eine katastrophale Gruppenphase in der Champions League. Ich hatte aber trotzdem das Gefühl, das diese Saison eine gute werde sollte. Und entschloss mich, einen Flug für das Pfingstwochende im Mai 2010 nach Madrid zu buchen. Denn genau am Pfingstsamstag sollte das Endspiel in der Champions League in Madrid sein. Der Rest ist Geschichte. Der FC Bayern kommt ins Endspiel, ich bin in Madrid und habe sogar Karten für das Spiel im Estadio Santiago Bernabéu.
Gewonnen hat der FC Bayern das Endspiel gegen Inter Mailand – wie man weiß – leider nicht. Neuer Versuch ein Jahr später. Dann wird das Endspiel in London sein. Mein Optimismus ist – trotz der diesmal hervorragenden Champions League-Gruppenphase des FC Bayern – nicht ganz so groß wie im Jahr zuvor. Trotzdem buche ich schon im Herbst einen Flug nach London für das entsprechende Wochenende. Um auch genügend Zeit für Besichtigungen und zum Fotografieren zu haben von Donnerstag bis Sonntag, vom 26. bis zum 29. Mai 2011.
Jetzt fehlt nur noch ein bisschen Glück… Das Glück, dass die Bayern wieder ins Endspiel kommen, das gibt es dieses Mal nicht. Dafür habe ich anderweitig Glück, großes Glück! Als treuer Leser von Where’s Eric! sehe ich rechtzeitig die Konzertankündigungen: Clapton & Winwood Announce May 2011 RAH Dates; Tickets On Sale From 4 October at 9AM. May 2011 meint den 26. und 27.! Was RAH ist und was ich am 4. Oktober 2010 gemacht habe, diese Fragen stellen sich nicht wirklich, oder? In Zeiten des Internets sind manche Wege sehr kurz…
Der 27. Mai 2011. Kein Regen wie am Vortag. Kein Regen bedeutet keine Erholungspausen. Besichtigungsprogramm von morgens bis abends. Der im Bau befindliche Olympiapark, die Docklands. Tower, Tower Bridge. Eigentlich mag ich nicht bei Rockkonzerten sitzen. An diesem Abend bin ich froh. Meine schmerzenden Füße danken es mir.
Die Royal Albert Hall, sie ist schöner als ich sie mir vorgestellt habe. Das Publikum ist – vorsichtig ausgedrückt – von reiferer Natur. Wen wundert es? Die Hauptdarsteller auf der Bühne sind ja auch schon alle jenseits der 60.
Als Vorgruppe tritt Andy Fairweather Low & The Low Riders auf. Fairweather Low ist auch ein „alter Bekannter“, er war zweiter Gittarist zum einen beim oben erwähnten Earl’s Court-Konzert von Clapton, zum anderen beim Roger Waters‘ Konzert in der Münchner Olympiahalle 2002. Sein Auftritt heute ist nicht besonders spektakulär, macht aber Spaß!
Kurz nach halb 9 ist es dann so weit: Eric Clapton und Steve Winwood betreten zusammen mit ihren Bandkollegen die Bühne. Die nächsten gut zwei Stunden sind ein Höhepunkt meiner „Konzertkarriere„! (Konzertkarriere klingt doch großartig für jemanden, der nie ein Musikinstrument gespielt hat und dem der Musiklehrer schon in der 5. Klasse jegliches Gesangstalent absprach…).
Würde ich einzelne Nummern des Setlists (Had to Cry Today, Low Down, After Midnight, Presence Of The Lord, Glad, Well Alright, Hoochie Coochie Man, While You See A Chance, Key To The Highway, Pearly Queen, Crossroads, Georgia, Driftin’, That’s No Way To Get Along, Layla, Can’t Find My Way Home, Gimme Some Lovin’, Voodoo Chile, Cocaine, Dear Mr. Fantasy) herausgreifen, täte ich den anderen Unrecht. Daher lasse ich das lieber. Und noch eine Überraschung: Das angesprochene – reifere – Publikum geht richtig ab!
Bei ein, zwei Guinness klingt der wunderbare Abend aus.
Fünfmal zusammen mit seinem Blind Faith-Weggefährten Steve Winwood, sechsmal solo tritt Eric Clapton im Frühjahr 2011 in der Royal Albert Hall auf.
Ich bin glücklich, einen dieser Abende miterlebt zu haben!