Besonders erfolgreich waren meine Bemühungen in der Astrofotografie in diesem Jahr noch nicht. Die Beobachtung und Fotografie des Venusdurchgangs Anfang Juni 2012 war für mich nicht möglich – es regnete. Und ohne Sternschnuppe blieben auch meine Bilder in der Zeit der Perseiden.
Ein von Menschen geschaffenes Himmelsereignis sollte die Wende bringen. Am Abend des 21. August 2012 sollten die Voraussetzungen besonders gut sein. Aber… Trotz Vorhersage eines wolkenlosen Himmels zogen schon am späten Nachmittag die ersten Schleierwolken durch die Atmosphäre.
Trotzdem mache ich mich auf in den Münchner Ostpark, genau genommen auf seine höchste Erhebung.
Für größere Bildversionen auf das jeweilige Bild klicken!
Die Aussicht vom Ostparkhügel wird leider aufgrund der wuchernden Vegetation immer schlechter. An diesem Tag interessierte aber weniger die irdische Aussicht, sondern vielmehr der Blick nach oben.
Und da gibt es Wolken…
Und einen aufgehenden Mond…
Schon fast die Hoffnung aufgebend, war sie – pünktlich auf die vorhergesagte Minute – plötzlich da: die Internationale Raumstation (International Space Station, kurz ISS). Ein sich schnell bewegender, hell leuchtender Punkt direkt über Münchens Innenstadt (auf den nachfolgenden Bildern bildet der helle Punkt aufgrund der langen Belichtungszeiten jeweils eine dünne Linie!).
Wegen der günstigen Sonnenstandsbedingungen an diesem Abend (die ISS leuchtet nicht von selbst, sie wird von der Sonne angestrahlt) bleibt die Raumstation auch noch durch die Schleierwolken oft sichtbar. Nach wenigen Minuten ist das Spektakel aber vorbei.
Man könnte jetzt meinen, warum so viel Theater, schließlich kreist die ISS ja ständig um die Erde. Das stimmt auch. Um sie gut beobachten zu können (d.h. dass sie als heller Punkt am Firmament erscheint), muss ihr Überflug in einem bestimmten Zeitfenster nach (bzw. kurz vor) Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang erfolgen. Und der Überflug muss auch sichtbar sein, d.h. ein Flug zum richtigen Zeitpunkt über Südafrika sieht man in München nicht (Informationen zu den Überflugszeiten gibt es auf Heavens-Above. Dank an meine Lieblingsastronomin für den Link!). Und zu guter Letzt sollte es auch noch wolkenlos sein…
Wie es von der „anderen Seite“ aussieht, zeigt das folgende Video.
Das wichtigste astronomische Ereignis für mich in diesem Jahr steht erst noch bevor. Über den (fotografischen) Erfolg werde ich an dieser Stelle berichten.